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Verbreitungskarten

Kuckuck  (Cuculus canorus L.)

EU-Code: A212

Rote Liste 1999 NRW: V
Rote Liste 2010 NRW: 3
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U↓
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): U↓

Der Kuckuck ist etwa 32 – 34 cm groß, wobei die Männchen deutlich kräftiger gebaut sind als die Weibchen. Die Flügel sind spitz und im Sitzen wirkt der Kuckuck kurzbeinig. Diese Art weist einen Geschlechtsdimorphismus auf. Adulte Männchen sind auf der Oberseite schiefergrau, während Hals und Vorderbrust einheitlich hellgrau und damit heller als die Oberseite sind. Die übrige Unterseite ist weiß mit breiter graubrauner Bänderung und ähnelt der Zeichnung von Sperber und Habicht. Der Schwanz ist dunkel schiefergrau mit deutlich abgetrenntem weißen Endsaum. Markant ist die hellgelbe Färbung der Iris, des Lidrings und der Schnabelbasis. Adulte Weibchen treten in zwei Farbmorphen auf. Die graue Morphe ähnelt den Männchen sehr, zeigt jedoch auf der Brust eine rostbeige bis gelbliche Tönung und eine dünne dunkle Querbänderung. Die braune Morphe ist seltener und weist eine rostbraune Oberseite und Brust auf. Insgesamt ist das Gefieder dunkel quergebändert. Juvenile Tiere sind meist schiefergrau, nur teilweise tritt eine rostbraune Tönung auf. Das gesamte Gefieder ist dünn dunkel quergebändert. Leicht zu erkennen sind die Jungvögel am weißen Fleck, den sie im Nacken tragen. Der Reviergesang des Kuckuckmännchens ist normalerweise zweisilbig „gu kuh“ und variiert in der Tonhöhe. Die Nahrung setzt sich fast ausschließlich aus Insektenkomponenten zusammen. Erwachsene Tiere sind Nahrungsspezialisten, die sich vor allem von behaarten Schmetterlingsraupen und größeren Insekten ernähren (z.B. Käfer und Heuschrecken).

Den Kuckuck kann man in fast allen Lebensräumen, bevorzugt in Parklandschaften, Heide- und Moorgebieten, lichten Wäldern sowie an Siedlungsrändern und auf Industriebrachen antreffen. Der Kuckuck ist ein Brutschmarotzer. Das Weibchen legt jeweils ein Ei in ein fremdes Nest von bestimmten Singvogelarten. Bevorzugte Wirte sind Teich- und Sumpfrohsänger, Bachstelze, Neuntöter, Heckenbraunelle, Rotkehlchen sowie Grasmücken, Pieper und Rotschwänze. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten erfolgt von Ende April bis Juli die Ablage von bis zu 20 Eiern. Der junge Kuckuck wirft die restlichen Eier oder Jungen aus dem Nest, und wird von seinen Wirtseltern aufgezogen. Spätestens im September sind die letzten Jungen flügge.

In Nordrhein-Westfalen ist der Kuckuck in allen Naturräumen weit verbreitet, kommt aber stets in geringer Siedlungsdichte vor. Die Brutvorkommen sind seit einigen Jahrzehnten großräumig rückläufig, so dass sich im Bergland (v.a. Bergisches Land, Sauerland, Eifel) mittlerweile deutliche Verbreitungslücken zeigen. Der Gesamtbestand wird auf weniger als 3.500 Brutpaare geschätzt (2015).