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Verbreitungskarten

Heringsmöwe  (Larus fuscus Linnaeus, 1758)

EU-Code: A183

Rote Liste 2010 NRW: R
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Die Heringsmöwe ist zwischen 51 – 64 cm groß. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf, Männchen sind jedoch größer und kräftiger gebaut. Im Brutkleid sind fast alle Körperpartien rein weiß. Lediglich die Farbe der Oberseite ist dunkler und variiert je nach Unterart zwischen schiefer- und schwarzgrau. Der Schnabel zeigt einen leuchtend roten Gonysfleck und ist ansonsten wie auch Beine und Füße gelb gefärbt. Das adulte Winterkleid unterscheidet sich lediglich durch eine dunkle Strichelung an Kopf und Nacken. Juvenile Vögel sind insgesamt bräunlich und die Oberseite wirkt aufgrund heller Säume und dunkler Federzentren geschuppt. Im Jugendkleid sind der Schnabel schwarz und die Füße fleischfarben. Der Ruf der Heringsmöwe ist tiefer und weniger laut als bei der Silbermöwe. Bei Störung gibt sie ein „äo“ oder „eä“ von sich, in einer Kolonie mit Jungtieren bei Bedrohung auch „ga ga ga“. Im Inland besteht die Nahrung aus Regenwürmern und Insekten, Aas und Abfälle von Müllhalden sind hingegen weniger wichtig als bei Silber- und Mittelmeermöwe.

Die Brutverbreitung der Heringsmöwe erstreckt sich von Island ostwärts über große Teile der europäischen Küsten bis ins nordwestliche Sibirien. Die Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen zählen zu den am weitesten im Binnenland gelegenen. Die wenigen Vorkommen konzentrieren sich vor allem entlang des Rheins im Kreis Wesel und in Duisburg sowie im Rhein-Erft-Kreis. Das einzige westfälische Vorkommen befindet sich in der Weseraue (Kreis Minden-Lübbecke) an der Grenze zu Niedersachsen. Der Gesamtbestand wird auf 80 bis 100 Brutpaare geschätzt, die sich auf 5 bis 10 Kolonien verteilen (2015).