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Verbreitungskarten

Lachmöwe  (Larus ridibundus L.,1766)

EU-Code: A179

Rote Liste 1999 NRW: *
Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: *
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Die Lachmöwe ist etwa 34 – 43 cm groß. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf, Männchen sind jedoch größer und kräftiger gebaut. Im Prachtkleid ist der Kopf dunkel schwarzbraun gefärbt und die Augen größtenteils schmal weiß umrandet. Der Rücken und die Flügeldecken sind hellgrau, während der übrige Rumpf und der Schwanz eine weiße Färbung zeigen. Der Schnabel und die Beine sind rot. Im Schlichtkleid sind nur noch die Augenregion und der Ohrbereich diffus schwärzlich gefärbt und der rote Schnabel hat eine schwärzliche Spitze. Bei juvenilen Tieren überwiegt eine bräunlich Färbung, z.B. an Kopf und Mantel. Der Schwanz ist an der Basis reinweiß und zeigt eine breite, scharf abgesetzte dunkelbraune Endbinde. Der Schnabel ist rosa bis orange mit schwarzer Spitze. Der Ruf der Lachmöwe besteht aus einer Reihe von abgerissenen Krächzlauten („rä grä grä-krää-krrääähh—krräääh—krrääähh-kräh-grä“). Die Nahrung ist vielseitig, tierische Komponenten werden aber bevorzugt (Regenwürmer, aber auch z.B. Käfer und Wanzen).

Unter den einheimischen Möwenarten ist die Lachmöwe in ihrem Vorkommen am wenigsten an die Küstenregionen gebunden. Die Brutvorkommen im mitteleuropäischen Binnenland liegen auf störungsfreien Inseln und in Verlandungsbereichen an Seen und Abgrabungsgewässern sowie in Feuchtgebieten. Gelegentlich finden einzelne Bruten auch an Klärteichen statt. Lachmöwen sind Koloniebrüter, die gemeinsam mit anderen Wasservögeln zum Teil sehr große Brutkolonien bilden. Die Nester werden auf vegetationsarmen Böden an Stellen mit freier Rundumsicht angelegt. An ihren Brutplätzen sind Lachmöwen sehr störungsempfindlich. Als Nahrungsgebiete werden umliegende Acker- und Grünlandflächen sowie Kläranlagen aufgesucht. Ab Mitte April erfolgt die Eiablage, spätestens im Juli sind die Jungen flügge.

Die Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen konzentrieren sich auf wenige Standorte in der Westfälischen Bucht, der Weseraue und im Niederrheinischen Tiefland. Die größte Kolonie liegt im Naturschutzgebiet Zwillbrocker Venn (Kreis Borken). Bis Mitte der 1980er-Jahre ist der Brutbestand in Nordrhein-Westfalen kontinuierlich angestiegen, seither ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Der Gesamtbestand wird auf 2.000 bis 2.500 Brutpaare geschätzt, die sich auf 5 bis 10 Kolonien verteilen (2015).