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Verbreitungskarten

Drosselrohrsänger  (Acrocephalus arundinaceus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A298

Rote Liste 1999 NRW: 1
Rote Liste 2010 NRW: 1S
Rote Liste D: 2
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)
© Foto: Joachim Weiss, Lüdinghausen
Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der Drosselrohrsänger ist mit etwa 19 – 20 cm die größte aller mitteleuropäischen Rohrsängerarten. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf. Die Oberseite ist braun und die Unterseite gelblich-weiß. Markant ist die weißliche Kehle, während der weiße Überaugenstreif eher undeutlich zu erkennen ist. Die Tiere fallen zur Brutzeit durch ihren lauten, knarrenden Gesang auf. Der Drosselrohrsänger verfügt über ein breites Spektrum an Nahrungstieren (vor allem Gliederfüßer, aber auch kleine Wirbeltiere).

Der Drosselrohrsänger kommt in Nordrhein-Westfalen nur noch als extrem seltener Brutvogel vor. Als Lebensraum benötigt er ausgedehnte Altschilfbestände und Röhrichte am Ufer größerer Still- und Fließgewässer. Die Brutreviere haben meist eine Größe von unter 0,4 ha, wobei bereits kleine Schilfbestände ab einer Größe von etwa 150 km² besiedelt werden können. Die Hängenester werden stets in Gewässernähe zwischen einzelnen Rohrhalmen in einer Höhe von bis zu 1 m angelegt. Das Brutgeschäft beginnt ab Mitte Mai, Zweitbruten sind möglich. Spätestens im August sind die letzten Jungen flügge.

Bis Mitte der 1970er-Jahre waren die Bestände des Drosselrohrsängers in ganz Mitteleuropa großräumig zusammengebrochen. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederbesiedlung sind Röhrichtbestände (>0,5 ha) mit wasserständigem Altschilf. Das letzte regelmäßige Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen befindet sich im Vogelschutzgebiet „Rieselfelder Münster“. Der Bestand wird auf weniger als 10 Reviere beziffert (2015).