Artinformationen

Downloads

  • Kartierung / Erhebungsbogen

Verbreitungskarten

Grünspecht  (Picus viridis L.)

EU-Code: A235

Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: V
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Grünspecht (Picus viridis)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der etwa 32 cm große Grünspecht ist durch die grüne Oberseite und den im Flug auffälligen gelben Schwanzwurzelbereich leicht zu erkennen. Der Oberkopf ist von der Stirn bis in den Nacken rot gefärbt. Vom Schnabel bis hinter das Auge reicht eine schwarze Gesichtsmaske. Bei den Jungvögeln ist das gesamte Gefieder schwärzlich gestrichelt und gefleckt. Die Flugbahn des Grünspechtes verläuft stark bogen- oder wellenförmig. Er hält sich häufig auf dem Boden auf. Die charakteristische Stimme ist eine Reihe von „klü“-Lauten, die am Ende bei zunehmendem Tempo leiser wird, und wie ein „Lachen“ klingt. Die Tiere trommeln nur selten und dann in schwachen Wirbeln. Als ausgesprochener Nahrungsspezialist ernährt sich der Grünspecht vor allem von Ameisen, die größtenteils am Boden erbeutet werden. Im Winter können auch andere Wirbellose sowie Regenwürmer und pflanzliche Nahrung aufgenommen werden.

Der Grünspecht ist in Nordrhein-Westfalen als Stand- und Strichvogel ganzjährig zu beobachten. Größere Wanderungen werden überwiegend von den Jungvögeln durchgeführt. Als Kulturfolger bevorzugt der Grünspecht Lebensräume, die vom Menschen geprägt sind. Besiedelt werden Feldgehölze und Waldinseln in Parklandschaften, Randbereiche von Laub- und Mischwäldern, lichte Wälder, Streuobstwiesen sowie städtische Grünanlagen. Aufgrund der speziellen Nahrungsansprüche kann das Angebot von mageren, offenen bis halb-offenen Nahrungsflächen (Wald-, Wiesen-, Acker- und Wegränder, Böschungen etc.) ein Mangelfaktor sein. Brutreviere haben eine Größe zwischen 200-300 ha. Der Grünspecht nutzt ein weites Spektrum an Brutbäumen mit einer Präferenz für Laubholzarten (v.a. Buchen, Eichen, Weiden, Pappeln). Die Bruthöhlen werden oftmals an Fäulnisstellen angelegt. Die Balz beginnt meist im März. Ab Anfang Mai erfolgt die Eiablage, spätestens im Juli sind die Jungen selbständig.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Grünspecht vor allem im Tiefland sowie in den unteren Lagen der Mittelgebirge nahezu flächendeckend vor. Der Gesamtbestand wird auf etwa 13.000 Brutpaare geschätzt (2006/ÖFS).