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Kleinspecht  (Dryobates minor (L.))

(Syn.: Dendrocopos minor)

EU-Code: A240

Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: 3
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Mit einer Körperlänge von etwa 14 cm ist der Kleinspecht die kleinste europäische Spechtart. Wie die größeren Bunt- und Mittelspechte sind die Tiere kontrastreich schwarz-weiß gezeichnet. Allerdings enthält das Rückengefieder keinen durchgehenden weißen Fleck, sondern ein Muster aus weißen Querbändern. Beim Männchen ist der Scheitel rot, und beim Weibchen weißlich gefärbt. Der Ruf ist ein helles, gereihtes („ki-ki-ki“), und wird das ganze Jahr über vorgetragen. Darüber hinaus trommeln die Tiere in leisen, hell klingenden, kurzen Wirbeln. Zur Brutzeit ernähren sich Kleinspechte vor allem von tierischer Nahrung (Insekten, Larven, Raupen). Die Winternahrung besteht aus unter Rinde überwinternden Insekten (z.B. Käfer, holzbewohnende Larven). Zusätzlich werden auch Sonnenblumenkerne genommen.

Kleinspechte sind in Nordrhein-Westfalen als Stand- und Strichvogel das ganze Jahr über zu beobachten. Vor allem im Herbst sind die Tiere auch abseits der Brutgebiete zu finden. Der Kleinspecht besiedelt parkartige oder lichte Laub- und Mischwälder, Weich- und Hartholzauen sowie feuchte Erlen- und Hainbuchenwälder mit einem hohen Alt- und Totholzanteil. In dichten, geschlossenen Wäldern kommt er höchstens in Randbereichen vor. Darüber hinaus erscheint er im Siedlungsbereich auch in strukturreichen Parkanlagen, alten Villen- und Hausgärten sowie in Obstgärten mit altem Baumbestand. Die Siedlungsdichte kann bis zu 0,3 bis 2,5 Brutpaare auf 10 ha betragen. Die Nisthöhle wird in totem oder morschem Holz, bevorzugt in Weichhölzern (v.a. Pappeln, Weiden) angelegt. Reviergründung und Balz finden ab Februar statt. Ab Ende April beginnt die Eiablage, bis Ende Juni sind alle Jungen flügge.

Der Kleinspecht kommt in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen vor. Im Tiefland ist er nahezu flächendeckend verbreitet. Im Bergland (v.a. im Sauer- und Siegerland sowie der Eifel) zeigen sich deutliche Verbreitungslücken. Der Gesamtbestand wird auf 4.000 bis 5.000 Brutpaare geschätzt (2015).