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Verbreitungskarten

Maifisch  (Alosa alosa (Linnaeus, 1758))

EU-Code: 1102

FFH-Anh. II, FFH-Anhang V

Rote Liste NRW 2010: 0
Rote Liste NRW 1999: 0
Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON):

Maifisch (Alosa alosa)
© Foto: Rainer Berg, Langenargen

Der Maifisch gehört zur Ordnung der Heringsfische. Er ist ein anadromer Wanderfisch, der in küstennahen Lebensräumen im Meer in einer Tiefe von ca. 10 bis 150 m lebt. Wenn die Tiere im Alter von 4-8 Jahren geschlechtsreif werden, wandern sie in Schwärmen bis zu 800 km in die großen Flüsse hinauf um dort im Mai/Juni zu laichen. Maifische laichen nachts. Die Weibchen legen ihre ca. 80.000 bis 650.000 Eier bei 15 - 25°C Wassertemperatur ins freie Wasser über sandigem und kiesigem Substrat ab, wo sie frei über dem Flussboden treiben. Die Laichplätze befinden sich im Allgemeinen an stark strömenden Flussabschnitten (0,5 - 2m/s). In der Regel laichen Maifische nur einmal, wandern zurück ins Meer und sterben dann. Die Larven schlüpfen nach 4-8 Tagen und wandern in Bereiche mit geringerer Strömung. Jungfische ziehen teils aktiv, teils per Drift bis Oktober in die Ästuare zurück. Juvenile Maifische ernähren sich im Süßwasser hauptsächlich von Insektenlarven. Die Nahrung der Jungfische und Alttiere im Ästuar besteht überwiegend aus planktischen Kleinkrebsen. Während der Laichwanderung wird keine Nahrung mehr aufgenommen.

Der Maifisch ist in Nordrhein-Westfalen aktuell kaum noch zu finden (aktuellere Nachweise im Rhein in Bartl und Troschel 1997). Historische Verbreitungsgebiete befanden sich in Rhein, Wupper, Sieg, Ems, Weser und Lippe, wobei diese Liste möglicherweise nicht vollständig ist. Als Laich- und Larvenhabitat werden große Flüsse aufgesucht, die Entwicklung der Jungfische bis zur Geschlechtsreife findet im Meer, in Ästuaren, in einer Tiefe zwischen 10 und 150m statt. Der Maifisch war ein geschätzter Speisefisch und bis Ende des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Erwerbsfisch für die Berufsfischerei. Anfang des 20. Jahrhunderts brachen die Bestände drastisch zusammen. Ursachen war vor allem die Überfischung, kombiniert mit einer steigenden Anzahl von Wanderungshindernissen in den Flüssen. Eine Erholung der Bestände konnte nicht erfolgen, da zunehmend Laichplätze zerstört wurden, die Verschmutzung der Gewässer zunahm und die Durchwanderbarkeit der Flüsse immer schlechter wurde. Hybridisierungen mit der Finte sind nachgewiesen, wobei möglicherweise eine Verlagerung der Laichgründe des Maifisches aufgrund von Wanderhindernissen eine Ursache hierfür sein kann.