Eremit, Juchtenkäfer  (Osmoderma eremita (Scopoli, 1763))

EU-Code: 1084

FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV, FFH-Prioritär

Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Eremit, Juchtenkäfer (Osmoderma eremita)
© Foto: Uwe Lehmann, Großenhain

Aufgrund seiner verborgenen Lebensweise in Baumhöhlen gelangte der Eremit zu seinem deutschen Namen. Im Volksmund wird die Art außerdem auch „Juchtenkäfer" genannt, da die ausgewachsenen Tiere einen deutlichen Geruch von Juchtenleder verbreiten. Die 23 bis 39 mm großen, dunklen Käfer lassen auf ihrer Oberseite einen schwach metallischen Schimmer erkennen. Entsprechend dem Vorkommen in dunklen Baumhöhlen sind die Augen des Eremiten verhältnismäßig groß und halbkugelig geformt.

Der Eremit besiedelt lichte alte Eichen- und Buchenwälder sowie Hutewälder, Parks, Alleen und Streuobstwiesen mit einem hohen Alt- und Totholzanteil. Von Ende Juni bis September erscheinen die Käfer, wobei die Tiere nur selten ihre Höhle verlassen. Als Brutbäume werden vor allem alte Eichen genutzt. Die Larven entwickeln sich über 3 bis 4 Jahre im Holzmulm. Zum Ende ihrer Entwicklung formen sie sich einen Kokon aus Kot und Mulmteilen und verpuppen sich darin, bis im folgenden Frühjahr die Käfer der nächsten Generation schlüpfen. Der Eremit ist ausgesprochen flugträge, was eine Neubesiedlung geeigneter Lebensräume stark erschwert.

Aktuell sind in Nordrhein-Westfalen nur 8 vereinzelte Vorkommen des Eremiten bekannt (2015). In geeigneten Lebensräumen ist vor allem im Niederrheinischen Tiefland, in der Kölner Bucht sowie im Weserbergland mit Wiederfunden der Art zu rechnen.