Blauschillernder Feuerfalter  (Lycaena helle Denis & Schiffermüller 1775)

(Syn.: Polyommatus amphidamas, Chrysophanus amphidamas)

EU-Code: 1067

FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV

Rote Liste NRW 2010: 1S
Rote Liste NRW 1999: 1N
Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
© Foto: Jürgen Hillig, Berg. Gladbach
Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle)
© Foto: Tim Laussmann, Köln

*(neu aufgenommen in Ergänzung der Anhänge zur FFH-Richtlinie gem. Beitrittsakte 2003).

Der Blauschillernde Feuerfalter ist mit einer Flügelspannweite von 24 bis 26 mm ein sehr kleiner Vertreter der Familie der Bläulinge. Der bläuliche Schiller geht bei den Männchen über die gesamte Flügeloberfläche, bei den Weibchen ist er auf Randstellen beschränkt. Die Unterseite der Flügel ist leuchtend orange mit schwarzen Punkten und weißen Halbmonden gezeichnet.

Der Lebensraum des Blauschillernden Feuerfalters sind Feuchtwiesenbrachen und extensiv genutzte Feuchtgrünländer (z.B. Binsen- und Kohldistelwiesen) an Bächen und auf Hochebenen des Berglandes. Er ist auf ausgedehnte Schlangenknöterich-Bestände angewiesen und benötigt ausreichenden Gehölzbewuchs als Windschutz. Der Falter tritt jährlich in einer Generation von Mai bis Juni auf. Das Weibchen legt die Eier einzeln auf Blättern des Schlangenknöterichs ab. Unmittelbar nach der Eiablage erscheint die Raupe von Juni bis Anfang August und verpuppt sich nach wenigen Wochen auf der Blattunterseite. Im Herbst fällt die Puppe auf den Boden und überwintert in der Bodenstreu, so dass im Frühjahr des Folgejahres die Falter der nächsten Generation schlüpfen.

Der „vom Aussterben bedrohte“ Blauschillernde Feuerfalter kommt in Deutschland nur sehr lokal in den Mittelgebirgen sowie im Alpenvorland vor. In Nordrhein-Westfalen sind insgesamt mehr als 20 Vorkommen aus der Eifel und dem Westerwald bekannt (2015).