Wespenbussard  (Pernis apivorus (L.))

EU-Code: A072

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 3N
Rote Liste 2010 NRW: 2
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Mit einer Körpergröße von 51 bis 58 cm ist der Wespenbussard etwa so groß wie ein Mäusebussard. Das Gefieder ist ähnlich wie beim Mäusebussard individuell sehr verschieden gefärbt. Die Oberseite ist in der Regel dunkel bräunlich, die helle Unterseite ist dunkel gefleckt, der Kopf meist blaugrau. Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sind der relativ lange Schwanz, ein schlanker Hals und der vorgestreckte Kopf. Der Ruf ist ein helles, quiekendes „ki-ä“. Der Wespenbussard ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist, der sich vor allem von Wespen (Larven, Puppen, Alttiere), seltener von Hummeln sowie von anderen Insekten und Amphibien ernährt. Die Nahrung wird „zu Fuß“ erbeutet, Wespen- und Hummelnester werden ausgegraben.

Der Wespenbussard ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in Afrika, südlich der Sahara überwintert. In Nordrhein-Westfalen tritt er als seltener Brutvogel auf. Darüber hinaus erscheinen Wespenbussarde der nordöstlichen Populationen als regelmäßige Durchzügler auf dem Herbstdurchzug im August/September sowie auf dem Frühjahrsdurchzug im Mai. Der Wespenbussard besiedelt reich strukturierte, halboffene Landschaften mit alten Baumbeständen. Die Nahrungsgebiete liegen überwiegend an Waldrändern und Säumen, in offenen Grünlandbereichen (Wiesen und Weiden), aber auch innerhalb geschlossener Waldgebiete auf Lichtungen. Der Horst wird auf Laubbäumen in einer Höhe von 15 bis 20 m errichtet, alte Horste von anderen Greifvogelarten werden gerne genutzt. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten beginnt ab Mai das Brutgeschäft, bis August werden die Jungen flügge.

In Nordrhein-Westfalen ist der Wespenbussard in allen Naturräumen nur lückig verbreitet. Regionale Verbreitungsschwerpunkte liegen in den Parklandschaften des Münsterlandes. Der Gesamtbestand ist in den letzten Jahrzehnten rückläufig und wird auf 300 bis 500 Brutpaare geschätzt (2015).