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Verbreitungskarten

Rohrdommel  (Botaurus stellaris (Linnaeus, 1758))

(Syn.: Große Rohrdommel)

EU-Code: A021

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 1
Rote Liste 2010 NRW: 0
Rote Liste D: 1
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Rohrdommel (Botaurus stellaris)
© Foto: Peter Schütz, Essen

Die Rohrdommel ist ein etwa 76 cm großer, reiherähnlicher Schilfvogel. Die Tiere tragen auf der Oberseite eine marmorierte Zeichnung aus gelbbraunen und schwarzen Bändern und Längsstreifen. Die Unterseite ist hellbraun und mit langen schwarzen Streifen gezeichnet. Aufgrund der perfekten Tarnung und der sehr versteckten Lebensweise ist die Rohrdommel nur selten zu beobachten. Bei Gefahr nehmen die störungsempfindlichen Tiere außerdem eine „Pfahlstellung“ ein, bei der sie den Schnabel senkrecht nach oben richten, und auf diese Weise im dichten Röhricht unentdeckt bleiben. Der Ruf ist ein raues „aark“, der Gesang ein leises, aber weithin hörbares, tiefes „ü-hump“. Die Nahrung besteht vor allem aus Fischen, Fröschen, Wasserinsekten, Würmern, seltener werden Kleinsäuger oder Kleinvögel erbeutet.

In Nordrhein-Westfalen kommt die Rohrdommel als regelmäßiger, aber seltener Durchzügler und Wintergast vor allem in Schilf- und Röhrichtgebieten im Flachland vor. Der letzte Brutnachweis in Nordrhein-Westfalen gelang 1992 im Naturschutzgebiet „Fleuthkuhlen“ (Kreis Kleve). In jüngerer Zeit liegen wieder einzelne Sommerbeobachtungen vor, die jedoch nicht mit Brutnachweisen korrelieren. Eine Wiederbesiedlung erscheint in Nordrhein-Westfalen möglich. Die Verbreitungsschwerpunkte der heutigen Brutgebiete befinden sich in Ostdeutschland und Osteuropa. In ihren Brutgebieten kommt die Rohrdommel als Röhrichtbewohner in Mooren, Sümpfen und an Teich und Seen. Dort brüten die Tiere stets im dichten Röhricht, meist in Wassernähe. Auf dem Herbstzug erscheinen die Vögel ab September, können den gesamten Winter über bleiben, und suchen auf dem Frühjahrszug bis April ihre Brutgebiete wieder auf. Als Rast- und Überwinterungsgebiete bevorzugt die Rohrdommel ausgedehnte Schilf- und Röhrichtbestände an Teichen und Seen. Daneben können die Tiere zur Nahrungssuche auch an kleineren, lückigen Röhrichten sowie an vegetationsarmen Ufern von Still- und Fließgewässern auftreten.

Die bedeutendsten bekannten Rast- und Wintervorkommen liegen im Bereich der Vogelschutzgebiete „Unterer Niederrhein“, „Krickenbecker Seen“ und „Rietberger Emsniederung“. Der Mittwinterbestand wird auf unter 50 Individuen geschätzt (2015). Rohrdommeln treten meist einzeln, seltener mit 2-3 Exemplaren auf.