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Verbreitungskarten

Schlammpeitzger  (Misgurnus fossilis (Linnaeus, 1758))

EU-Code: 1145

FFH-Anh. II

Rote Liste NRW 2010: 1
Rote Liste NRW 1999: 1
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis)
© Foto: Werner Fiedler, Leipzig

Schlammpeitzger sind walzenförmige, kleine Fische, die 20 bis 25 cm, maximal bis 30 cm groß werden können. Die Fische sind nachtaktiv und ernähren sich von Muscheln, Schnecken und Insekten, die im Gewässergrund vorkommen. Wie alle Schmerlenartigen besitzt der Steinbeißer die Fähigkeit zur akzessorischen Darmatmung, mit der das Überleben sauerstoffarmer Zeiten in organisch belasteten Gewässern erleichtert wird. Außerdem kann er seinen Sauerstoffbedarf zu einem großen Teil über die Haut decken (Hautatmung). Besteht die Gefahr, dass das Gewässer austrocknet, graben sich die Fische im Schlamm ein und können dort sehr lange ungünstige Bedingungen überdauern. Die Laichzeit reicht von April bis Juni. Die Eier werden an Wasserpflanzen oder an Äste abgelegt, die ins Wasser ragen. Nach ca. 10 Tagen schlüpfen die Larven, die in den ersten Wochen nach dem Schlupf fädige Außenkiemen am Kopf besitzen.

Schlammpeitzger bevorzugen stehende und sehr langsam fließende Gewässer wie Altarme, Tümpel, Teiche oder Gräben. Die Gewässer können regelmäßig einen niedrigen Sauerstoffgehalt haben. Auch an zeitweiliges Trockenfallen ist der Schlammpeitzger angepasst. Wichtig ist jedoch ein durchlüfteter, schlammiger Grund und eine dichte Wasserpflanzenvegetation.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Schlammpeitzger im Tiefland der Münsterländer Bucht, in der oberen Ems, in der Lippe, der Issel und in Altarmen entlang des Rheins vor. Ein Schwerpunkt liegt in kleineren, grabenartigen Bächen oder Gräben. Da diese Gewässer bislang nur wenig untersucht wurden und Schlammpeitzger sich durch normale Befischungsmethoden nur schwierig nachweisen lassen, ist zu vermuten, dass die Art in Nordrhein-Westfalen weiter verbreitet ist, als derzeit bekannt.