Knäkente  (Anas querquedula L.)

EU-Code: A055

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 1999 NRW: 1
Rote Liste 2010 NRW: 1S
Rote Liste D: 2
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Knäkente (Anas querquedula)
© Foto: Martin Woike, Haan

Die Knäkente ist eine kleine Schwimmente und mit einer Körperlänge von etwa 38 cm nur wenig größer als die Krickente. Das Männchen hat im Brutkleid einen rötlich-braunen Hals und Kopf, mit einem auffälligen, breiten weißen Augenstreifen. Die Flanken sind hellgrau und fein schwarz gebändert. Im Schlichtkleid ähneln die Männchen den Weibchen und Jungvögeln. Sie sind insgesamt aber hellbraun gefärbt, meist fällt der helle Überaugenstreif auf. Im Flug sind die grauen Vorderflügel sowie ein blassgrüner „Spiegel“ zu erkennen. Die Rufe des Männchens sind zur Balz hölzern schnarrend, beim Abflug erklingt ein nasales „knäck“. Die Nahrung besteht vor allem aus Wasserpflanzen (z.B. Wasserlinsen) sowie aus kleinen Wassertieren (z.B. Insektenlarven, kleine Krebse), die im Flachwasser gesucht werden. In Nordrhein-Westfalen tritt die Knäkente als sehr seltener Brutvogel sowie als seltener Durchzügler aus Südskandinavien, Russland und Osteuropa auf.

Knäkenten brüten in Feuchtwiesen, Niedermooren, Sümpfen, an Heideweihern, verschilften Gräben sowie in anderen deckungsreichen Binnengewässern. Die Standorte haben meist nur eine kleine offene Wasserfläche. Auf einer Fläche von 10 ha können 1 bis 3 Brutpaare vorkommen. Das Nest wird gut versteckt am Boden in der Vegetation angelegt. Das Brutgeschäft beginnt ab Mitte April, Hauptlegezeit ist Mai bis Mitte Juni, bis Mitte August sind alle Jungen flügge. Als Brutvogel kommt die Knäkente in Nordrhein-Westfalen in der Westfälischen Bucht, im Westfälischen Tiefland sowie am Niederrhein vor. Der Brutbestand liegt bei 40 bis 75 Brutpaaren (2015).

Als Durchzügler erscheint die Knäkente im Herbst in der Zeit von August bis Ende September. Auf dem Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten die Tiere von Anfang März bis Ende Mai auf, mit maximalen Bestandszahlen Anfang April. Bevorzugte Rastgebiete sind große Flachwasserbereiche von Teichen, Seen und Bagger- und Stauseen vor allem in der Westfälischen Bucht und am Niederrhein. Die bedeutendsten Rastvorkommen in Nordrhein-Westfalen liegen in den Vogelschutzgebieten „Unterer Niederrhein“, „Rieselfelder Münster“ und „Lippeaue mit Ahsewiesen“ mit jeweils bis zu 100 Individuen. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf unter 500 Individuen geschätzt (2015). Knäkenten treten auf dem Zug in kleinen Trupps mit bis zu 10 Individuen auf.