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Verbreitungskarten

Gelbbauchunke  (Bombina variegata (Linnaeus,1758))

(Syn.: Bergunke, Gebirgsunke)

(Syn.: Rana variegata, Bombinator pachypus)

EU-Code: 1193

FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV

Rote Liste NRW 2010: 1S
Rote Liste NRW 1999: 1N
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Gelbbauchunke (Bombina variegata)
© Foto: Heinz König, Menden
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen

Die Gelbbauchunke ist ein kleiner Froschlurch mit einem abgeflachten Körper, der eine Länge von nur 3,5 bis 4,5 cm erreicht. Die warzige Oberseite der Tiere ist lehmfarben braun, seltener grünlich oder schwarz gefärbt. Die hellgelb bis orange gefärbte Bauchseite weist ein variables Muster mit dunklen Flecken auf. Charakteristisch sind die abgerundete Schnauze sowie die stark hervortretenden Augen mit herzförmigen Pupillen. Die Paarungsrufe der Gelbbauchunke sind leise melodische Klänge, die einem „uuh…uuh…uuh“ gleichen.

Die Gelbbauchunke ist eine typische Pionierart in dynamischen Lebensräumen. Besiedelt werden naturnahe Flussauen, Schleddentäler, Sand- und Kiesabgrabungen, Steinbrüche sowie Truppenübungsplätze. Als Laichgewässer werden sonnenexponierte Klein- und Kleinstgewässer genutzt, die oft nur temporär Wasser führen. Die Gewässer sind meist vegetationslos, fischfrei und von lehmigen Sedimenten getrübt (z.B. Wasserlachen, Pfützen oder mit Wasser gefüllte Wagenspuren). Ursprüngliche Laichgewässer sind zeitweise durchflossene Bachkolke, Quelltümpel, Überschwemmungstümpel in Auen oder Wildschweinsuhlen. Als Landlebensraum dienen lichte Feuchtwälder, Röhrichte, Wiesen, Weiden und Felder. Während der trocken-warmen Sommermonate werden innerhalb des Landlebensraumes liegende Gewässer als Aufenthaltsgewässer genutzt. Aufgrund ihrer Biologie ist die Gelbbauchunke an schnell wechselnde Lebensbedingungen hervorragend angepasst. Die gesamte Fortpflanzungsphase der vor allem tagaktiven Tiere reicht von April bis August. In dieser Zeit können die Weibchen in Abhängigkeit von ergiebigen Regenfällen ein bis mehrere Male Eier ablegen. Innerhalb weniger Wochen verlassen die Jungtiere bis zum Spätsommer (August/September) das Gewässer. Auch die Alttiere suchen ab August die Landlebensräume zur Überwinterung auf. Die Besiedlung neuer Gewässer erfolgt meist über die Jungtiere, die bis über 1.000 m weit wandern können. Ausgewachsene Tiere sind dagegen sehr standorttreu und weisen einen eingeschränkten Aktionsradius von nur 10 bis 150 m (max. > 2 km) auf.

In Nordrhein-Westfalen erreicht die Gelbbauchunke ihre nördliche Verbreitungsgrenze. Hier kommt die „vom Aussterben bedrohte“ Art vor allem in den Randlagen der Mittelgebirge vor. Aktuell sind nur noch 20 bis 22 Vorkommen bekannt (2015).