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Verbreitungskarten

Knoblauchkröte  (Pelobates fuscus (Laur.,1768))

(Syn.: Landunke, Wasserkröte, Brauner Krötenfrosch, Braune Protze)

(Syn.: Bufo fuscus, Rana fusca, Bombinator fuscus, Bombina marmorata, Cultripes minor)

EU-Code: 1197

FFH-Anh. IV

Rote Liste NRW 2010: 1
Rote Liste NRW 1999: 1
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen

Die Knoblauchkröte ist ein 4 bis 6 (max. 8) cm großer, gedrungener Froschlurch, der zur Familie der Krötenfrösche zählt. Die Körperfärbung variiert zwischen braunen und grauen Farbtönen. Auf der Oberseite sind die Tiere mit einem variablen Muster aus hell- bis dunkelbraunen Längsbändern gezeichnet. Charakteristisch sind die abgerundete Schnauze sowie die stark hervortretenden Augen mit senkrechten, schlitzförmigen Pupillen. Der Paarungsruf der Knoblauchkröte ist ein unter Wasser vorgetragenes, monotones „wock…wock…wock“, das an ein entferntes Klopfen erinnert.

Ursprünglicher Lebensraum der Knoblauchkröte waren offene, steppenartige Landschaften sowie Sandgebiete in größeren Flussauen. In Nordrhein-Westfalen besiedelt sie als „Kulturfolger“ agrarisch und gärtnerisch genutzte Gebiete wie extensiv genutzte Äcker, Wiesen, Weiden, Parkanlagen und Gärten. Sekundär kommt die Art auch in Abgrabungsgebieten vor. Als Laichgewässer werden offene Gewässer mit größeren Tiefenbereichen, Röhrichtzonen und einer reichhaltigen Unterwasservegetation aufgesucht. Geeignete Gewässer sind Weiher, Teiche, Altwässer der offenen Feldflur, Niederungsbäche und Gräben, alte Dorfteiche sowie extensiv genutzte Fischteiche. Im Winter graben sich die Tiere in gut drainierten, sandigen Böden bis in eine Tiefe von 60 (max. 100) cm ein. Die Fortpflanzungsperiode der nachtaktiven Knoblauchkröte erstreckt sich von April bis Mai. Ausgiebige Niederschläge können eine zweite Laichzeit von Juni bis Mitte August auslösen. Die Jungkröten verlassen zwischen Ende Juni und Mitte September das Gewässer und suchen im Herbst ihre Winterquartiere auf. Auch die Alttiere wandern ab Oktober in ihre Winterquartiere, wobei Wanderstrecken von meist 200 (max. 1.200) m zurückgelegt werden. Larven aus spät abgelegten Eiern überwintern im Gewässer und vollenden ihre Metamorphose erst im folgenden Jahr.

Die Knoblauchkröte erreicht in Deutschland ihre westliche Verbreitungsgrenze. In Nordrhein-Westfalen ist die „vom Aussterben bedrohte“ Art nur zerstreut verbreitet und weist vor allem in der Westfälischen Bucht lokale Schwerpunktvorkommen auf. Der Gesamtbestand wird auf 30 Vorkommen geschätzt (2015).