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Verbreitungskarten

Kriechender Sellerie  (Helosciadium repens (Jacquin) W. D. J. Koch)

EU-Code: 1614

FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV

Rote Liste NRW 2010: 1S
Rote Liste NRW 1999: 1
Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON):

Kriechender Sellerie (Helosciadium repens)
© Foto: Eckhard Garve, Sarstedt

Der Kriechende Sellerie wächst als Einzelpflanze oder aufgrund der kriechenden Sprosse in lockeren Beständen an besonnten, offenen oder lückig bewachsenen Stellen. Es handelt sich um feuchte bis nasse, oft zeitweise überschwemmte Standorte auf sandigen oder torfigen, relativ basenreichen, nährstoffarmen Substraten. Geeignete Lebensräume sind nährstoffarme, feuchte bis nasse Viehweiden (ehemalige Rieselwiesen), feuchte Senken oder Grabenrändern. In einem Fall wird ein relativ offener, nährstoffarmer Uferabschnitt einer älteren Nassabgrabung besiedelt. Als sehr konkurrenzschwache, lichtliebende Art kann der Kriechende Sellerie zum Beispiel von Viehtritt oder Beweidung durch die Entstehung offener oder nur sehr lückig bewachsener Flächen profitieren. Er kann sich sowohl vegetativ durch die kriechenden Sprosse als auch generativ durch Samen ausbreiten. Die Samen können vermutlich eine längere Zeit keimfähig im Boden überdauern. Die Pflanzen entwickeln sich relativ spät, so dass die Blütezeit vor allem in die Monate Juli und August füllt. In der Regel dürften die Bestände im Spätsommer optimal ausgebildet sein. Die Größe der Bestände kann zum Beispiel in Abhängigkeit von der Witterung sehr stark schwanken. Ebenso kann die Art an ihren Fundorten von Jahr zu Jahr an unterschiedlichen Stellen auftreten.

In Nordrhein-Westfalen gilt der Kriechende Sellerie als "vom Aussterben bedroht". Aktuell sind nur 4 Vorkommen bekannt (2015).