Frauenschuh (Cypripedium calceolus Linnaeus)
EU-Code: 1902
FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV
Rote Liste NRW 2010: 2
Rote Liste NRW 1999: 2
Rote Liste D: 3
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
© Foto: Martin Woike, Haan
Natürliche Wuchsorte des Frauenschuhs sind lichte Laubwälder und Gebüsche auf flachgründigen Kalkstandorten in Kuppenbereichen oder an südexponierten Hängen. In Nordrhein-Westfalen werden lichte Buchenwälder und Gebüsche auf Kalk sowie ehemalige Niederwälder bevorzugt. Darüber hinaus werden auch lichte Kiefern- und Fichtenbestände auf Kalkstandorten besiedelt. In zu dichten, dunklen Beständen (z.B. Schonungen) kommt die Art immer seltener zur Blüte und verschwindet allmählich. In Fichtenbeständen dürfte sich außerdem die Bodenversauerung durch die Nadelstreu negativ auswirken. Der Frauenschuh zählt als Orchidee zu den „Rhizomgeophyten" und kann große, langlebige (>20 Jahre alte) Horste bilden. Die Blütezeit ist auf die Monate Mai und Juni beschränkt. In dieser Zeit erfolgt die Bestäubung durch Sandbienen. Anfang Oktober beginnt die Fruchtreife. Die sehr kleinen, leichten Samen werden durch den Wind verbreitet. Orchideen sind bei der Keimung auf symbiontische Pilze angewiesen. Von der Keimung bis zur ersten Blüte einer Pflanze vergehen mindestens 4 Jahre.
In Nordrhein-Westfalen gilt der Frauenschuh als „stark gefährdet". Insgesamt sind nur sieben Vorkommen bekannt (2015).