Artinformationen

Downloads

Verbreitungskarten

Wasserfledermaus  (Myotis daubentonii (Kuhl, 1817))

(Syn.: Vespertilio daubentonii, V. emarginatus et aedilis, V. volgensis, Brachyotus daubentonii)

EU-Code: 1314

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Ab September bis zum nächsten Frühjahr, Häufig Paarungen im Winter
Geburtszeit
  • Zweite Junihälfte
Säugezeit
  • Mitte Juni – Mitte Juli
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: April/Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • Einzeltiere in Baumhöhlen, Fledermauskästen, gelegentlich Mauerspalten
Bezug des Winterquartiers
  • ab September bis Dezember
Winterschlaf
  • Verlassen der Winterquartiere ab Mitte März – Mitte April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • In der Regel 1 Junges pro Fortpflanzungssaison, Zwillingsgeburten möglich
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Jagdgebiete ca. 1-75 ha groß, bis zu 8 km vom Quartier entfernt
Wanderstrecke
  • Wanderfähig, Entfernungen richten sich nach den Entfernungen geeigneter Winterquartiere zum Sommerlebensraum. Weiteste bekannte Wanderung 260 km
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • Jagt die ganze Nacht, zwischendurch Flugpausen
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter: 28 Jahre, durchschnittliches Lebensalter 4-5 Jahre
Ernährung
  • Vorwiegend Zuckmücken (Chironomidae) und Köcherfliegen (Trichoptera), daneben Schnabelkerfe (Hemiptera), Netzflügler (Neuroptera) und Schmetterlinge (Lepidoptera)
Jagdverhalten
  • Ausflug ab 30-90 min nach Sonnenuntergang, Flug meistens über freien Wasserflächen, aber auch über Wiesen und in Wäldern, fliegt schnell, wendig und ausdauernd Einflug etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • Bis zu 8 km
Ortstreue
  • Flugweg- und Jagdgebietstreu, Winterquartiertreu

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • Ab Mitte Juli
Geschlechtsreife
  • Vermutlich bereits im 1. Jahr geschlechtsreif

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere
Populationsdichte
  • fällt weg
Quartiergröße
  • Ø 20-50 (600) Weibchen/ Wochenstube oftmals mehrere Tausend Tiere in Massen-Winterquartieren (7000 in den Bad Segeberger Höhlen)
Geschlechterverhältnis
  • 1 : 1 (Männchen : Weibchen)
Mortalität
  • k. A.

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • Wochenstuben meistens in Baumhöhlen
Zwischenquartiere
  • Einzelfunde in Baumhöhlen, Nistkästen, selten Mauerspalten und Gebäuden bekannt
Winterquartiere
  • Höhlen, Stollen, Eiskeller, Bierkeller, Felsenbrunnen, Geröll
  • Temperatur: 3 – 6 (8) °C
  • Luftfeuchte: Meist über 85 %
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • Vorwiegend Baumhöhlen und Fledermauskästen, selten an Gebäuden. Oft Zusammenschluss zu Männchenkolonien
Sommerlebensraum
  • Strukturreiche Landschaften mit größeren stehenden und langsam fließenden Gewässern
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Langsam fließende, sowie stehende Gewässer mit freier Wasseroberfläche, gelegentlich Wiesen, Äcker, Waldränder

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Fast ganz Europa, nördliche Grenze etwa 63. Breitengrad, im Osten bis Japan. Teilweise Unterarten
(Mittel-)europa
  • In ganz Mitteleuropa verbreitet
Deutschland
  • In allen Bundesländern verbreitet
Nordrhein-Westfalen
  • D35a+, D35b+, D30+, D31+, D34+, D36+, D46+, D44+, D45+, D38+, D39+

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Ehrenamtliches Beringungsprojekt der AG Fledertierschutz des NABU Münster in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landschaftsökologie der WWU Münster