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Verbreitungskarten

Zwergfledermaus  (Pipistrellus pipistrellus (Schreb.,1774))

EU-Code: 1309

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Mitte August bis Ende September
Geburtszeit
  • Mitte Juni bis Anfang Juli
Säugezeit
  • Mitte Juni - August
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: April/Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • Auflösen der Wochenstuben: Weibchen verlassen Anfang August die Wochenstuben, Jungtiere erst Mitte August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • k.A.
Bezug des Winterquartiers
  • Ab Oktober
Winterschlaf
  • Oktober/November-März/Anfang April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • In Mitteleuropa meist 2 Junge. Häufigkeit von Zwillingsgeburten von Westen und Süden nach Osten zunehmend
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Jagdgebietsgröße ca. 19 ha, Aktionsraum max. 1,3 km²
Wanderstrecke
  • Süd- und Mitteleuropäische Zwergfledermäuse sind ortstreu. Die Art ist jedoch wanderfähig
  • im Norden streifen Einzeltiere oder Gruppen zwischen Sommer- und Winterquartier. Dabei können in Ausnahmefällen bis zu 1000 km zurückgelegt werden
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • Beginn während der frühen Dämmerung. In Hessen wurden (an telemetrierten Tieren ermittelt) durchschnittlich 72 % der Nacht mit Jagdaktivität verbracht
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter: 16J. 7 Monate Durchschnittsalter 2-3 Jahre
Ernährung
  • Neben Zuckmücken und Fliegen werden Schmetterlinge, Käfer, Köcherfliegen, Netzflügler, Hautflügler, Zikaden und Eintagsfliegen erbeutet. Das Beutespektrum beinhaltet ausschließlich flugfähige Insekten
Jagdverhalten
  • Die Art fliegt kurz nach Sonnenuntergang und damit sehr früh aus, was ihr ermöglicht die hohe in der Abenddämmerung verfügbare Insektendichte zu nutzen. Beute wird in der Luft gejagt. Hierbei ist die bevorzugte Flughöhe fünf bis über zwanzig Meter
  • besonders an Gewässern und am Rand von Gehölzen
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • Die Literaturangaben zur Distanz zwischen Quartier und Jagdhabitat schwanken zwischen 50 m und 2,5 km, während der Laktation sogar bis maximal 3,7 km. Der Durchschnittswert scheint bei etwas weniger als einem Kilometer zu liegen
Ortstreue
  • Quartiertreu/Die Tiere nutzen häufig über die Jahre zur gleichen Zeit die gleichen Quartiere. Wochenstubenkolonien wechseln zwar die Quartiere, in der Regel aber nicht den Ort
  • Geburtsorttreu
  • Winterquartiertreu

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • Ca. 4 Wochen nach Geburt
Geschlechtsreife
  • Geschlechtsreife bei Weibchen im ersten Jahr, bei Männchen z.T. im ersten Jahr

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere
Populationsdichte
  • k. A.
Quartiergröße
  • Die Anzahl der in Wochenstuben vorhandenen Individuen liegt meistens unter 100, im Schnitt ca. zwischen 10 und 50 Tieren. Männchenquartiere enthalten häufig nur ein Individuum, während Winterquartiere sehr stark besetzt sein können. So sind einige Quartiere mit mehreren tausend überwinternden Zwergfledermäusen bekannt
Geschlechterverhältnis
  • k. A.
Mortalität
  • 36% (für Weibchen ermittelt)

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • Ausschließlich an und in Gebäuden, häufig in Wohngebäuden. Spaltenquartiere wie Verkleidungen, Rollladenkästen, hinter Giebelverschalungen. Wichtig scheint die räumliche Nähe der Wochenstuben zu größeren Gewässern zu sein
Zwischenquartiere
  • k. A.
Winterquartiere
  • Keller, Kasematten, Stollen Höhlen, Gebäude, hier sowohl Wohngebäude als auch Kirchen, Schlösser, Burgen. Dabei werden Mauerspalten, Spalten zwischen Innenwand und Ziegel, hinter Gemälden und Wandschränken
  • Temperatur: Nicht immer frostfrei
  • Luftfeuchte: Geringe relative Luftfeuchte
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • An und in Gebäuden in einem Projektgebiet in Hessen werden von der Zwergfledermaus bevorzugt die Wandverkleidungen als Quartiere genutzt. Im allgemeinen dienen Spalten, Rollläden, hinter Haus- und Garagenfassaden an Gebäuden als Sommerquartier. Funde in Baumhöhlen, z.T. auch in Holzstapeln sind selten. Im Süden werden auch Felsenhöhlen besiedelt
Sommerlebensraum
  • Strukturreiche Landschaft, auch Siedlungsbereich
  • Bevorzugte Vegetationsstruktur in Jagdgebieten
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Gehölzbestände in Gewässernähe, Waldränder, an Hecken und in Laub- und Mischwäldern. Auch in parkartig aufgelockerten Gehölzbeständen im Siedlungsbereich. Kronenbereich von Buchen und Eichenalthölzern

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Fast ganz Europa und Nordafrika. Im Norden bis ungefähr zum 61 Breitengrad
(Mittel-)europa
  • Flächendeckende Verbreitung
Deutschland
  • Flächendeckende Verbreitung, höchstwahrscheinlich die häufigste Fledermausart Deutschlands. Flächenbezogene Dichteangaben fehlen weitgehend
Nordrhein-Westfalen
  • D35a+, D35b+, D30+, D31+, D34+, D36+, D46+, D44+, D45+, D38+, D39+
  • Überall verbreitet und teilweise sehr häufig. Im Rheinland und in Westfalen nach Erhebungen aus den sechziger und siebziger Jahren dominierende Art (unter dem Vorbehalt, dass der Fehler durch erfasste Individuen der Mückenfledermaus nicht zu stark ins Gewicht fällt). Nachdem bis in die siebziger Jahre der nördliche Landesteil noch arm an Zwergfledermausbeobachtungen war, nehmen heute die Bestände offenbar flächendeckend zu

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Keine bekannt