Bauchige Windelschnecke  (Vertigo moulinsiana (DUPUY 1849))

EU-Code: 1016

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Fortpflanzungszeit
  • Mai – August
Reproduktion
Allgemein
  • zwittrig
  • Selbstbefruchtung möglich
Anzahl Eier
  • „wenige" Eier
Mobilität
mobil
  • geringes Ausbreitungsvermögen
  • möglicherweise Verbreitung der Jungtiere durch Wind
  • Jungtiere kleben z.T. an Blättern
  • möglicherweise Verdriftung über Fließgewässer
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • nachtaktiv
Lebensdauer
  • 2 Jahre, selten mehr
Aufenthaltsort
  • n Pflanzenblättern und –stengeln
  • an Blattunterseiten
  • 30-100 cm hoch, z.B. an Rohrkolben (Typha), Schilf (Phragmites), Schwaden (Glyceria), Seggen (Carex), Schwertlilie (Iris)
  • Tiere meiden Staunässe
Ernährung
  • v.a. mykophag (Pilzfresser)
  • auch phytophag (Makrophyten, Algen, Blaualgen)

Eientwicklung

Entwicklungsdauer
  • 2 Wochen
Entwicklungsort
  • k.A.

Jungtiere

Schlupfphase
  • ab Oktober
Entwicklungsdauer
  • k.A.
Aufenthaltsort
  • k.A.
Ernährung
  • k.A.

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • im Pflanzenmulm
  • in milden Wintern ganzjährig auf Pflanzen
  • empfindlich gegenüber tiefen Wintertemperaturen

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Bildung von Metapopulationen mit vielen kleinen voneinander getrennten Kolonien
  • Populationsmaximum im Sommer
Populationsdichte
  • 0,3 Ind/m² (Schleswig-Holstein)
  • 14 Ind/m² (Brandenburg)
  • wenige bis 20-30 Ind./m² (Bayern)
  • max. 44 Ind/m² (Baden-Württemberg)
  • 30-50 bis max. 500 Ind/m² (Brandenburg)
Mortalität
  • Ei-Altschnecke: k.A.

Biogeografie

Lebensraum

Ökotyp
  • calciphil, hygrophil (?), stenök
Standorte
  • nasse, basenreiche Feuchtgebiete: Kalkmoore, Sümpfe, Naßwiesen, Ufer von Niederungsbächen und Seen, v.a. Seggenrieder, Wasserschwaden- und Rohrglanzgrasröhrichte und sonstige Röhrichte
  • seltener Flach- und Quellmoore

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • europäisch (holarktisch ?) evtl. atlantisch-südeuropäisch
  • im Norden bis Südschweden und Dänemark, im Süden bis nach Nordafrika, im Osten bis Transkaukasien
  • Verbreitungsschwerpunkt: in West- und Mitteleuropa
(Mittel-)europa
  • vor allem in England, Irland, Frankreich
  • in Dänemark, Deutschland und Polen nur zerstreut verbreitet
  • stark örtlich begrenzt
  • Vorkommen nördlich der Alpen gelten als nacheiszeitliche Relikte
Deutschland
  • Hauptvorkommen: nordöstliches Deutschland (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern bis südliches Brandenburg)
  • in Süddeutschland in den Einzugsgebieten von Rhein und Donau

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • FFH-Monitoring FFH-Anhang II Arten Vertigo moulinsiana, Vertigo geyeri und Vertigo angustior i.A. der LÖBF NRW (Agentur Umwelt 2002a, 2002b, 2003)