Krickente (Anas crecca L.)
EU-Code: A052
VS-Art. 4(2)
Rote Liste 1999 NRW: 2
Rote Liste 2010 NRW: 3S
Rote Liste D: *
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
- Krickente (Anas crecca)
© Foto: Martin Woike, Haan
- Krickente (Anas crecca)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Mit einer Körpergröße von nur 36 cm ist die Krickente die kleinste einheimische Schwimmente. Die Männchen tragen im Brutkleid einen kastanienbraunen Kopf mit breiten grünen Seitenstreifen, die gelb eingefasst sind. Auffällig sind auch die kräftig gelb gefärbten Unterschwanzdecken. Das weitere Gefieder ist meist gräulich gefärbt. Im Schlichtkleid ähneln sie den Weibchen und Jungvögeln und sind dann bräunlich gefärbt. Charakteristisch für Krickenten sind der kurze Hals sowie die schnelle, agile Flugweise mit plötzlichen Schwenks. Der Flugruf ist ein hell klingend „krrik“. Krickenten ernähren sich sowohl tierisch als auch pflanzlich, oft im jahreszeitlichen Wechsel von kleinen Wirbellosen, Plankton und Sämereien. In Nordrhein-Westfalen tritt die Krickente als seltener Brutvogel sowie als häufiger Durchzügler und Wintergast aus Nord- und Osteuropa und Russland auf.
Krickenten brüten in Hoch- und Niedermooren, auf kleineren Wiedervernässungsflächen, an Heidekolken, in verschilften Feuchtgebieten und Feuchtwiesen sowie in Grünland-Graben-Komplexen. Auf einer Fläche von 10 ha Röhricht können bis zu 1 bis 2 Brutpaare vorkommen. Das Nest wird in dichter Ufervegetation in unmittelbarer Gewässernähe angelegt. Hauptlegezeit ist im April und Mai, bis Juli sind die letzten Jungen flügge. Die Nahrungssuche erfolgt bevorzugt im Schlamm und Seichtwasser bis etwa 20 cm Wassertiefe, zum Teil auch in Feuchtwiesen. Als Brutvogel kommt die Krickente in Nordrhein-Westfalen vor allem im Westfälischen Tiefland, im Münsterland und am Niederrhein vor. Der Brutbestand hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stabilisiert und liegt bei 120 bis 180 Brutpaaren (2015).
Als Durchzügler und Wintergäste erscheinen Krickenten ab September, erreichen maximale Bestandszahlen im Januar (ca. 5.000 Individuen) und ziehen im März/April wieder ab. Bevorzugte Rast- und Überwinterungsgebiete sind größere Fließgewässer, Bagger- und Stauseen, Klärteiche und auch Kleingewässer vor allem in der Westfälischen Bucht und am Niederrhein. Die bedeutendsten Rast- und Wintervorkommen in Nordrhein-Westfalen liegen in den Vogelschutzgebieten „Unterer Niederrhein“ und „Rieselfelder Münster“ mit jeweils mehr als 1.500 Individuen. Der Mittwinterbestand liegt je nach Winterhärte landesweit bei bis zu 5.000 Individuen (2015). Krickenten treten im Winter meist in kleineren Trupps mit bis zu 30, maximal bis zu 300 Tieren auf.