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Verbreitungskarten

Sumpfohreule  (Asio flammeus (Pont.,1763))

EU-Code: A222

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 0
Rote Liste 2010 NRW: 0
Rote Liste D: 1
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON):
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Sumpfohreule (Asio flammeus)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Sumpfohreule (Asio flammeus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Die Sumpfohreule ist mit einer Körpergröße von 38 cm eine mittelgroße Eulenart, die zuweilen auch tagsüber jagt. Die helle, gelbbraune Oberseite ist mit groben, dunkelbraunen Streifen und Flecken gezeichnet. Die weißlich-gelben Unterseite ist kräftig längsgestreift. Im Vergleich zur ähnlichen Waldohreule tragen die Tiere nur sehr kurze Federohren. Charakteristisch ist der niedrige Suchflug, bei dem schaukelnde Flugbewegungen und längere Gleitstrecken kombiniert werden. Die meiste Zeit verbringen die heimlichen Tiere jedoch am Boden sitzend. Der Reviergesang der männlichen Sumpfohreule besteht aus einem schnellen, dumpfen und leicht ansteigendem „bu bu bu bu“. Dieser wird in Imponierflügen, oft verbunden mit mehrmaligem Flügelklatschen, oder im Sitzen vorgetragen. Den Hauptbestandteil der Nahrung machen Wühlmäuse aus. Bei Mangel an diesen Beutetieren kann auch eine Umstellung auf Vögel oder andere Kleinnager vorkommen.

In Nordrhein-Westfalen kommt die Sumpfohreule als regelmäßiger, aber seltener Durchzügler und Wintergast vor. Als Brutvogel ist sie 1982 ausgestorben. Aus den letzten Jahren liegen wieder einzelne Brutnachweise vor (seit 2009 regelmäßig im VSG „Düsterdiecker Niederung“, Einzelbruten u.a. in der Hellwegbörde). Die Verbreitungsschwerpunkte der heutigen Brutgebiete befinden sich in Nord- und Osteuropa, wo sie in offenen Dünen- und Moorlandschaften brütet. Auf dem Herbstdurchzug erscheinen die ersten Vögel ab Oktober, maximale Bestandszahlen werden im Dezember/Januar erreicht. Als Rast- und Überwinterungsgebiete nutzt die Sumpfohreule offene Landschaften in den Niederungen großer Flussläufe, großräumige Bördelandschaften sowie Heidegebiete und Moore. Bevorzugte Nahrungsgebiete sind Dauergrünland, Moorrandbereiche und Brachen.

Bekannte regelmäßige Rast- und Wintervorkommen in Nordrhein-Westfalen liegen in den Vogelschutzgebieten „Hellwegbörde“, „Senne“, „Oppenweher Moor“, „Moore des Münsterlandes“ und „Lippeaue mit Ahsewiesen“ sowie in der Kölner Bucht (u.a. Drover Heide). Der Mittwinterbestand in Nordrhein-Westfalen liegt bei unter 100 Individuen (2015). Sumpfohreulen treten im Winter meist einzeln oder in kleinen Trupps mit bis zu 10 Individuen auf.