Waldkauz (Strix aluco L.)
EU-Code: A219
Rote Liste 1999 NRW: *
Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Waldkauz (Strix aluco)
© Foto: Martin Woike, Haan
Der 38 cm große Waldkauz ist eine mittelgroße Eule von gedrungener Gestalt. Im Vergleich zur Waldohreule trägt der runde Kopf keine Federohren. Das Gefieder ist kastanien- bis rostbraun oder rindengrau. Ober- und Unterseite sind mit kräftigen dunklen Längsstreifen und schwächere Querbinden gezeichnet. Die Schwingen sind auch unterseits kräftig quergestreift, am Schulterrand befinden sich weiße Tropfenflecken. Im Flugbild erscheint der Waldkauz gedrungener und plumper als die Waldohreule. Er ist ein gewandter Flieger, der sowohl segeln als auch rütteln kann. Das Lautrepertoire ist reichhaltig, besonders bekannt ist das „huuu..u..uuuuuu“, das vom Männchen als Reviergesang vor allem im Herbst und im zeitigen Frühjahr vorgetragen wird. Die Tiere sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, gelegentlich kann man sie auch am Tage beim „Sonnenbad“ beobachten. Die Nahrung ist vielseitig. Zu den Beutetieren gehören vor allem Wühlmäuse und Waldmausarten, aber auch Vögel und Amphibien.
Der Waldkauz kommt in Nordrhein-Westfalen ganzjährig als häufiger Standvogel vor. Er lebt in reich strukturierten Kulturlandschaften mit einem guten Nahrungsangebot und gilt als ausgesprochen reviertreu. Besiedelt werden lichte und lückige Altholzbestände in Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen, Gärten oder Friedhöfen, die ein gutes Angebot an Höhlen bereithalten. Ein Brutrevier kann eine Größe zwischen 25 bis 80 ha erreichen. Als Nistplatz werden Baumhöhlen bevorzugt, gerne werden auch Nisthilfen angenommen. Darüber hinaus werden auch Dachböden und Kirchtürme bewohnt. Die Belegung der Reviere erfolgt bereits im Herbst, ab Februar beginnt die Frühjahrsbalz. Im März, seltener schon im Februar erfolgt die Eiablage, im Juni sind die Jungen selbständig.
In Nordrhein-Westfalen ist der Waldkauz in allen Naturräumen nahezu flächendeckend verbreitet. Offene, baumfreie Agrarlandschaften werden allerdings nur randlich besiedelt. Der Gesamtbestand wird auf 10.000 bis 15.000 Brutpaare geschätzt (2015).