Blässgans  (Anser albifrons (Scop.,1789))

EU-Code: A041

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 1999 NRW: k.A.
Rote Liste 2010 NRW: k.A.
Rote Liste D: *
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R/W; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Blässgans (Anser albifrons)
© Foto: Martin Woike, Haan

Die Blässgans ist mit einer Größe von 66 bis 76 cm deutlich kleiner als eine Graugans. Kopf, Hals und Oberseite sind dunkel graubraun gefärbt. Die Altvögel sind durch einen auffallenden weißen Fleck auf der Stirn sowie eine unregelmäßige schwarze Fleckung auf der Unterseite gekennzeichnet. Der Schnabel ist rötlich gefärbt, die Beine orangefarben. Die Rufe der Blässgans sind meist zwei- bis dreisilbig „kjü-jü“ und klingen im Vergleich zu anderen grauen Gänsen höher und lachender. Die Nahrung besteht aus Pflanzenteilen, wobei hier vorrangig Gräser zu nennen sind. Die Art kommt in Nordrhein-Westfalen als sehr häufiger, aber lokaler Durchzügler und Wintergast vor.

Die Brutgebiete der nordrhein-westfälischen Überwinterer liegen vor allem in der nordrussischen Tundra. Die Vögel erscheinen von Anfang Oktober bis Anfang April, maximale Überwinterungszahlen werden im Dezember/Januar erreicht. Als Überwinterungsgebiete bevorzugt die Blässgans ausgedehnte, ruhige Grünland- und Ackerflächen in den Niederungen großer Flussläufe. Die Tiere fressen vor allem auf Grünlandflächen, zu geringen Anteilen auch auf Ackerflächen. Stehende Gewässer und störungsarme Uferabschnitte der Flüsse werden als Schlaf- und Trinkplätze aufgesucht.

Das bedeutendste Rast- und Wintervorkommen in Nordrhein-Westfalen liegt im Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“. Insgesamt werden im Niederrheinischen Tiefland im Winterhalbjahr regelmäßig 120.000 bis 150.000, maximal bis zu 200.000 Individuen gezählt. Zusätzlich überwintern im Vogelschutzgebiet „Weseraue“ und an der Rur (Kreis Heinsberg) jeweils bis zu 5.000 Blässgänse. Der Mittwinterbestand wird landesweit auf bis zu 200.000 Individuen geschätzt (2015).