Brandgans (Tadorna tadorna (L.))
EU-Code: A048
VS-Art. 4(2)
Rote Liste 1999 NRW: R
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
- Brandgans (Tadorna tadorna)
© Foto: Martin Woike, Haan
Die Brandgans ist eine 60 bis 70 cm große, gänseartig wirkende Entenart. Die kontrastreich gefärbten Tiere haben einen grün-schwarzen Kopf und sind am restlichen Körper überwiegend weiß gefärbt. Charakteristisch sind die fuchsrote Binde um den Vorderkörper sowie der kräftig rot gefärbte Schnabel, der bei den Männchen einen Höcker trägt. Der Ruf ist ein schnelles, nasales „ak-ak-ak“ sowie ein tieferes „ohk-ohk“. Als Nahrung werden vorwiegend Kleintiere aus dem Schlamm gesiebt (vor allem Wasserschnecken, Würmer, Insekten).
Hauptverbreitungsgebiete der Brandgans liegen in den Küstenregionen Europas sowie in den Steppengebieten von Osteuropa bis nach Asien. Sie treten in Nordrhein-Westfalen seit den 1960er-Jahren als Brutvögel auf. Geeignete Lebensräume sind nährstoffreiche, durch Wasserstandsschwankungen mit Schlammfluren beziehungsweise offenen Schlickboden versehene Altarme und Altwässer großer Flüsse. Außerdem werden künstlich angelegte Gewässer besiedelt. Mitte bis Ende März besetzen die Brandgänse ihre Brutreviere. Zwischen April und Juni schlüpfen die Jungen, die als Nestflüchter von den Eltern in bis zu 3 km entfernte Nahrungsgebiete geführt werden. Dort werden die Jungtiere oftmals unter Führung nur eines Altvogels in so genannten „Kindergärten“ aufgezogen.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Brandgans hauptsächlich am Unteren Niederrhein in den Kreisen Kleve und Wesel sowie an der Weser (Kreis Minden-Lübbecke) vor. Der Gesamtbestand wird auf 150 bis 220 Brutpaare geschätzt (2015).