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Verbreitungskarten

Fischadler  (Pandion haliaetus (L.))

EU-Code: A094

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 0
Rote Liste 2010 NRW: 0
Rote Liste D: 3
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Fischadler (Pandion haliaetus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Mit einer Körpergröße von 51 bis 58 cm ist der Fischadler der kleinste einheimische Adler, der in Deutschland regelmäßig vorkommt. Die kontrastreich gezeichneten Tiere sind auf der Oberseite dunkelbraun und auf der Unterseite weiß gefärbt. Am weißen Kopf verläuft ein breiter schwarzer Streifen von den Augen bis zu den Halsseiten. Charakteristisch sind im Flug die langen, schmalen, deutlich gewinkelten Flügel. Auf der Jagd verweilen die Tiere oftmals im Rüttelflug über größeren Wasserflächen. Der Warnruf gegen Feinde ist ein „kju-kju-kju“. Bei der Horstverteidigung sind einzelne scharfe Pfiffe („pjüpp“) zu hören. Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus Fischen mit einer Größe von 20 bis 35 cm, die von den Adlern im Sturzflug an der Wasseroberfläche erbeutet werden.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Fischadler als regelmäßiger aber seltener Durchzügler vor. Als Brutvogel ist er bereits im 19. Jahrhundert ausgestorben. Die Verbreitungsschwerpunkte der heutigen Brutgebiete befinden sich in Nordeuropa, Osteuropa und Russland, wo die Art in waldreichen Seenlandschaften, in Flussauen und Küstenregionen brütet. Auf dem Herbstdurchzug erscheinen die Vögel in Nordrhein-Westfalen von Mitte August bis Mitte November, mit einem Maximum im September. Auf dem Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten sie von März bis Mai auf. Als Rastgebiete benötigt der Fischadler gewässerreiche Landschaften mit großen Stillgewässern, die einen guten Fischbesatz aufweisen. Geeignete Nahrungsgewässer sind Seen, Altwässer, Abgrabungsgewässer sowie ruhige Abschnitte und Staustufen großer Flüsse.

Der Fischadler kommt in Nordrhein-Westfalen vor allem im Einzugsbereich von Rhein, Lippe, Ems und Weser vor, wobei er in der Regel einzeln auftritt. Der Maximalbestand des Durchzugs wird auf bis zu 100 Individuen geschätzt (2015).