Schwarzmilan (Milvus migrans (Boddaert,1783))
EU-Code: A073
VS-Anh. I
Rote Liste 1999 NRW: R
Rote Liste 2010 NRW: R
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U↑
- Schwarzmilan (Milvus migrans)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Körpergröße von 56 cm ist der Schwarzmilan etwas kleiner als der Rotmilan. Von diesem ist er durch ein insgesamt einheitlicheres, dunkleres Gefieder sowie den nur andeutungsweise, schwach gegabelten Schwanz zu unterscheiden. Der Ruf ist ein wiehernd-trillerndes „hüiijihrrr…“, das vor allem zur Brutzeit laut lärmend vorgetragen wird. Die Nahrung des Schwarzmilans besteht vor allem aus toten oder kranken Fischen, die von der Wasseroberfläche aufgelesen werden. Daneben werden Kleinsäuger und Vögel (meist Jungtiere) erbeutet. Gerne nutzt er Aas und schmarotzt bisweilen auch bei anderen Vogelarten.
Der Schwarzmilan ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in Afrika, südlich der Sahara vom Senegal bis nach Südafrika überwintert. In Nordrhein-Westfalen tritt er als regelmäßiger aber seltener Brutvogel auf. Der Lebensraum des Schwarzmilans sind alte Laubwälder in Gewässernähe. Als Nahrungsgebiet werden große Flussläufe und Stauseen aufgesucht. Der Horst wird auf Laub- oder Nadelbäumen in über 7 m Höhe errichtet, oftmals werden alte Horste von anderen Vogelarten genutzt. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten erfolgt ab April die Eiablage, bis Ende Juli sind alle Jungvögel flügge.
Der Schwarzmilan ist weltweit eine der häufigsten Greifvogelarten. In Nordrhein-Westfalen brütet er arealbedingt nur an wenigen Stellen, zeigt jedoch landesweit betrachtet eine zunehmende Tendenz. Der Gesamtbestand beträgt 80 bis 120 Brutpaare (2015).