Wachtel (Coturnix coturnix (L.))
EU-Code: A113
Rote Liste 1999 NRW: 2
Rote Liste 2010 NRW: 2S
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
- Wachtel (Coturnix coturnix)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Größe von knapp 18 cm ist die Wachtel deutlich kleiner als das Rebhuhn. Die Tiere sind erdbraun gefärbt und tragen auf der Oberseite eine Zeichnung aus rahmgelben Streifen. Der Kopf ist oberseits dunkelbraun, und mit hellen Längsstreifen gezeichnet. Die Männchen tragen eine kontrastreiche schwarze Zeichnung an Brust und Kehle. Der charakteristische Wachtelruf ist ein ständig wiederholtes, dreisilbiges „pick-werwick“. Die Tiere sind tag- und nachtaktive Einzelgänger, lediglich auf dem Zug sind sie gesellig. Die Nahrung besteht aus kleinen Sämereien von Ackerkräutern und zur Brutzeit vor allem aus kleinen Insekten.
Die Wachtel ist ein Zugvogel, der von Nordafrika bis zur arabischen Halbinsel überwintert, und tritt in Nordrhein-Westfalen als mittelhäufiger Brutvogel auf. Die Wachtel kommt in offenen, gehölzarmen Kulturlandschaften mit ausgedehnten Ackerflächen vor. Besiedelt werden Ackerbrachen, Getreidefelder (v.a. Wintergetreide, Luzerne und Klee) und Grünländer mit einer hohen Krautschicht, die ausreichend Deckung bieten. Standorte auf tiefgründigen Böden werden bevorzugt. Wichtige Habitatbestandteile sind Weg- und Ackerraine sowie unbefestigte Wege zur Aufnahme von Insektennahrung und Magensteinen. Das Nest wird am Boden in flachen Mulden zwischen hoher Kraut- und Grasvegetation angelegt. Das Brutgeschäft beginnt ab Mitte/Ende Mai, Anfang August sind die letzten Jungen flügge.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Wachtel mit großen Verbreitungslücken in allen Naturräumen vor. Verbreitungsschwerpunkte bilden vor allem die Bördelandschaften in Westfalen und im Rheinland. Der Gesamtbestand wird auf 400 bis 3.000 Brutpaare geschätzt und unterliegt starken Bestandsschwankungen (2015).