Graureiher (Ardea cinerea Linnaeus, 1758)
EU-Code: A028
Rote Liste 1999 NRW: *N
Rote Liste 2010 NRW: *
Rote Liste D: *
Status in NRW: BK;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: BK;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
- Graureiher (Ardea cinerea)
© Foto: Joachim Weiss, Lüdinghausen
- Graureiher (Ardea cinerea)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Mit einer Körperlänge von bis zu 91 cm ist der Graureiher die größte einheimische Reiherart. Die langbeinigen und langhalsigen Tiere haben eine graue Oberseite und sind an Kopf und Hals weiß gefärbt. Charakteristisch ist ein breiter schwarzer Streifen, der vom Auge bis zur Spitze einer langen Kopfhaube reicht. Der Ruf ist ein heiseres, oft lang gezogenes „kräiik“. Die Nahrung des Graureihers besteht vor allem aus Großinsekten, Mäusen, Amphibien und Fischen.
Graureiher treten in Nordrhein-Westfalen als Brutvögel auf und sind das ganze Jahr über zu beobachten. Der Graureiher besiedelt nahezu alle Lebensräume der Kulturlandschaft, sofern diese mit offenen Feldfluren (z.B. frischem bis feuchten Grünland oder Ackerland) und Gewässern kombiniert sind. Graureiher sind Koloniebrüter, die ihre Nester auf Bäumen (v.a. Fichten, Kiefern, Lärchen) anlegen. Kleinstkolonien oder Einzelbruten haben nur einen geringen Bruterfolg. Seit Verzicht auf die Bejagung wurden mehrere Brutkolonien in direkter Umgebung des Menschen, oftmals im Umfeld von Zoologischen Gärten etabliert. Ab Mitte Februar beziehen die Tiere ihre Brutplätze und beginnen mit dem Horstbau. Ab März erfolgt die Eiablage, die Jungen sind spätestens im Juli flügge.
In Nordrhein-Westfalen kommt der Graureiher in allen Naturräumen vor, im Bergland ist er jedoch nur zerstreut verbreitet. Durch Bejagung und Härtewinter ging der Brutbestand bis in die 1960er-Jahre auf 50 Brutpaare zurück. Erst nach Verbot der Jagd stieg die Brutpaarzahl wieder an. Der Gesamtbestand wird auf etwa 2.000 Brutpaare geschätzt, die sich auf etwa 180 Kolonien mit mehr als 5 Paaren verteilen (2015).