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Verbreitungskarten

Nachtigall  (Luscinia megarhynchos Brehm,1831)

EU-Code: A271

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: 3
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): S

Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
© Foto: Martin Woike, Haan
Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
© Foto: Peter Schütz, Essen

Die Nachtigall ist ein 17 cm großer Singvogel mit einem langen, leicht gerundeten Schwanz. Oberseits ist sie rötlichbraun gefärbt, die Oberschwanzdecken und Steuerfedern sind lebhaft kastanienbraun. Die Unterseite ist weiß bis fahl graubraun. Kehle, Vorderbrust und Flanken sind hell graubraun gefärbt, die Unterschwanzdecken sind blassbeige. Die Nachtigall ist zwar selten zu beobachten, aber weithin bekannt durch ihren laut schallenden, melodischen Gesang. Dieser wird meist aus einem Gebüsch heraus vorgetragen. Zunächst ertönt ein leiser Abschnitt, dann ein variabler Teil mit melodischen Elementen, danach werden einige Silben rhythmisch wiederholt („Nachtigallenschlag“). Die Nahrung besteht aus Kleintieren, vor allem aus Insekten, aber auch aus Regenwürmern, im Spätsommer auch aus Beeren und Samen.

Nachtigallen sind Zugvögel, die als Langstreckenzieher in Afrika südlich der Sahara überwintern. In Nordrhein-Westfalen kommen sie als mittelhäufige Brutvögel vor. Die Nachtigall besiedelt gebüschreiche Ränder von Laub- und Mischwäldern, Feldgehölze, Gebüsche, Hecken sowie naturnahe Parkanlagen und Dämme. Dabei sucht sie die Nähe zu Gewässern, Feuchtgebieten oder Auen. Eine ausgeprägte Krautschicht ist vor allem für die Nestanlage, zur Nahrungssuche und für die Aufzucht der Jungen wichtig. Ein Brutrevier kann eine Größe zwischen 0,2 bis 2 ha erreichen, bei maximalen Siedlungsdichten von über 10 Brutpaaren auf 10 ha. Das Nest wird in Bodennähe in dichtem Gestrüpp angelegt. Das Brutgeschäft beginnt im Mai, spätestens im Juli sind die Jungen flügge.

In Nordrhein-Westfalen ist die Nachtigall im gesamten Tiefland sowie in den Randbereichen der Mittelgebirge noch weit verbreitet. In den höheren Mittelgebirgslagen fehlt sie dagegen. Die Bestände sind seit einigen Jahrzehnten großräumig rückläufig, wofür vor allem Lebensraumveränderungen sowie Verluste auf dem Zug und in den Winterquartieren verantwortlich sind. Der Gesamtbestand wird auf etwa 7.500 bis 10.000 Brutpaare geschätzt (2015).