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Verbreitungskarten

Schilfrohrsänger  (Acrocephalus schoenobaenus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A295

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 1999 NRW: 1
Rote Liste 2010 NRW: 1S
Rote Liste D: 2
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der 13 cm große Schilfrohrsänger ähnelt äußerlich dem Teichrohrsänger. Von diesem unterscheidet sich die Art durch den auffallenden, hellen Augenstreif und die deutlich gestreifte Oberseite. Der Ruf des Schilfrohrsängers ist weich „deck“ oder bei Erregung auch schärfer „teck“. Der Gesang wird kontinuierlich, eilig und laut vorgetragen. Die Nahrung besteht aus Insekten und deren Larven, Spinnen und kleinen Schnecken. Anzumerken ist, dass vor allem Blattläuse eine wichtige Rolle für die Fettdeposition vor dem Wegzug zu spielen scheinen.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Schilfrohrsänger als extrem seltener Brutvogel vor. Er brütet an verlandeten Uferbereichen von Gewässern und bevorzugt eine Mischvegetation aus Altschilf, Großseggen, Büschen und krautigen Pflanzen. Reine Schilfbestände werden gemieden. Das Nest wird in geringer Höhe in Seggen, Büschen oder an Schilfhalmen angebracht. Ab Anfang Mai bis Mitte Juni erfolgt die Eiablage, Zweitbruten sind möglich. Spätestens im August sind die letzten Jungen flügge.

Bis zu Beginn der 1980er-Jahre wurden alle größeren Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen aufgegeben. Voraussetzung für eine erfolgreiche Wiederansiedlung ist der Schutz und die Entwicklung artenreicher Röhrichte vor allem an den Übergangszonen von Grünland (Feuchtwiesen) zu Gewässern. Die einzigen regelmäßigen Brutvorkommen in Nordrhein-Westfalen befinden sich im Vogelschutzgebiet „Rieselfelder Münster“. Der Gesamtbestand wird auf unter 10 Reviere geschätzt (2015).