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Kampfläufer  (Philomachus pugnax (L.))

EU-Code: A151

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 0
Rote Liste 2010 NRW: 0
Rote Liste D: 1
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Kampfläufer (Philomachus pugnax)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Kampfläufer (Philomachus pugnax)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der Kampfläufer ist ein 29 cm großer Watvogel. Im Sommer tragen die Männchen ein farbenprächtiges Brutkleid mit einer großen Halskrause und einer aufrichtbaren „Perücke“. Im Schlichtkleid tragen Männchen und Weibchen auf der grauen Oberseite eine dunkle Schuppenzeichnung. Der dunkle Schwanz ist oberseits an beiden Seiten mit einem großen weißen Fleck gezeichnet. Der Kampfläufer ist nicht sehr ruffreudig. Im Auffliegen gibt er ein kurzes „gä“ von sich und die nächtlichen Zugrufe sind ein raues „kri“ oder „krü“. Die Nahrung besteht vor allem aus Wasserinsekten, Schnecken und landlebenden Wirbellosen.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Kampfläufer nur noch als regelmäßiger Durchzügler vor, als Brutvogel ist er 1987 ausgestorben. Die heutigen Brutgebiete liegen in ausgedehnten Feuchtgebieten und Mooren von Nordeuropa und Nordrussland. Kampfläufer erscheinen auf dem Herbstdurchzug in der Zeit von Mitte Juli bis Anfang Oktober. Auf dem schwächer ausgeprägten Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten die Watvögel von Anfang März bis Anfang Juni, mit einem Maximum gegen Ende April/Anfang Mai auf. Als Rastgebiete nutzen Kampfläufer nahrungsreiche Flachwasserzonen und Schlammufer an Flüssen, Altwässern, Baggerseen und Kläranlagen. Geeignet sind auch überschwemmte Grünlandflächen in Gewässernähe, Verrieselungsflächen sowie mit Blänken durchsetztes Feuchtgrünland, seltener sogar feuchte Ackerflächen.

Die bedeutendsten Rastvorkommen in Nordrhein-Westfalen liegen im Vogelschutzgebiet „Rieselfelder Münster“ mit Maximalbeständen von bis zu 70 Individuen. In den Vogelschutzgebieten „Hellwegbörde“ und „Unterer Niederrhein“ und in den Feuchtgebieten des Münsterlandes werden Bestände von über 50 Individuen erreicht. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf bis zu 500 Individuen geschätzt (2015). Die durchschnittliche Größe der rastenden Trupps liegt bei 1 bis 10, maximal 50 Individuen.