Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus (Brnnich,1764))
EU-Code: A152
VS-Art. 4(2)
Rote Liste D: k.A.
Status in NRW: R;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
Mit einer Körpergröße von 19 cm ist die Zwergschnepfe deutlich kleiner als die ähnliche Bekassine. Die Tiere sind auf der Oberseite schwarz-braun gefärbt und mit gelblichen Längsstreifen gezeichnet. Charakteristisch sind der kurze gerade Schnabel und der dunkle Mittelstreif auf dem Scheitel. Aufgrund der sehr versteckten Lebensweise und der geringen Fluchtdistanz sind die Tiere nur selten zu beobachten. Die Zwergschnepfe ruft während des Ausdrucksfluges rhythmisch, aber leise „logeditokk-logetitokk“. Die Nahrung besteht vor allem aus wirbellosen Kleintieren und Sämereien, die aus den oberen Bodenschichten erbeutet werden.
Die Zwergschnepfe tritt in Nordrhein-Westfalen als regelmäßiger Durchzügler und vereinzelter Wintergast auf. Die Brutgebiete liegen in den offenen Moorlandschaften Nordeuropas und Nordrusslands. Die Vögel erscheinen vor allem auf dem Herbstdurchzug in der Zeit von Mitte September bis Ende November, mit einem Maximum gegen Mitte Oktober/Anfang November. Auf dem deutlich geringer ausgeprägten Frühjahrsdurchzug zu den Brutgebieten treten die Tiere von Mitte März bis Anfang Mai auf, mit maximalen Bestandszahlen gegen Anfang April.
Als Rastgebiete nutzt die Zwergschnepfe niedrigwüchsige Nassgrünländer und Verlandungsbereiche in den Niederungen großer Flussläufe. Geeignete Nahrungshabitate sind mit Wasserflächen durchsetztes Feuchtgrünland, Wiesengräben, Flachmoore sowie niedrig bewachsene Schlamm- und Verrieselungsflächen. Darüber hinaus kommen die Tiere an verlandenden Ufern von Flüssen, Altwässern, Seen, kleinen Teichen und Kläranlagen vor.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Zwergschnepfe vor allem im Einzugsbereich von Rhein, Ems, Lippe und Weser vor. Die bedeutendsten Rastvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Unterer Niederrhein“, „Rieselfelder Münster“, „Krickenbecker Seen“ und „Lippeaue mit Ahsewiesen“. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf unter 100 Individuen geschätzt (2015). Zwergschnepfen treten meist einzeln, seltener mit 2 - 5 Exemplaren auf.