Singschwan (Cygnus cygnus (L.))
EU-Code: A038
VS-Anh. I
Rote Liste D: R
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
- Singschwan (Cygnus cygnus)
© Foto: Martin Woike, Haan
- Singschwan (Cygnus cygnus)
© Foto: Heinz König, Menden
Der Singschwan erreicht eine Größe von etwa 150 cm und ist damit etwa so groß wie der Höckerschwan. Die Altvögel sind ganz weiß, der Schnabel ist schwarz und an den Seiten mit einem charakteristischen gelben Keil gezeichnet, der bis unter das Nasenloch reicht. Die Jungvögel tragen ein helles, grau-bräunliches Gefieder, ihr Schnabel ist fleischfarben mit gräulich-schwarzer Spitze. Alt- und Jungvögel bleiben im ersten Winter lange als Familienverband zusammen. Die ruffreudigen Singschwäne rufen auch im Flug, meist zwei- bis dreisilbig „huuk, huukuk“, oder ein laut trompetendes „anghö“. Die Nahrung besteht vorzugsweise aus pflanzlichen Komponenten des Süß-, Brack- und Salzwassers. Aber auch Gräser, Kräuter und gelegentlich Getreidekörner können eine Rolle spielen. In Nordrhein-Westfalen kommt der Singschwan als seltener Wintergast und Durchzügler vor.
Die Brutgebiete liegen vor allem in Nordrussland und Skandinavien. Die Vögel erscheinen von Mitte Oktober bis Ende März, maximale Überwinterungszahlen werden im Dezember/Januar erreicht. Als Überwinterungsgebiete nutzt der Singschwan die Niederungen großer Flussläufe mit größeren Stillgewässern und ausgedehnten, ruhigen Grünland- und Ackerflächen. Zur Nahrungssuche werden vor allem vegetationsreiche Gewässer und gewässernahes Grünland wie Überschwemmungszonen im Deichvorland bevorzugt. Bei hoher Schneedecke oder Frost suchen die Tiere auch gewässerferne Grünlandbereiche und Äcker (v.a. Mais und Raps) auf. Als Rast- und Schlafgewässer werden größere, offene Wasserflächen genutzt (Seen, störungsarme Fließgewässerabschnitte).
Das bedeutendste Wintervorkommen in Nordrhein-Westfalen liegt im Vogelschutzgebiet „Weseraue“. Regelmäßig rasten und überwintern Singschwäne auch am Unteren Niederrhein. Der Mittwinterbestand beträgt landesweit maximal 200 Individuen (2015).