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Verbreitungskarten

Mehlschwalbe  (Delichon urbicum (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A253

Rote Liste 1999 NRW: V
Rote Liste 2010 NRW: 3S
Rote Liste D: *
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Die Mehlschwalbe ist etwa 12,5 cm groß. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf. Kopf, Rücken, Schwanz und die Oberseite der Flügel sind blauschwarz. Im Kontrast dazu steht die Weißfärbung der gesamten Körperunterseite und des Bürzels. Auch die kurzen Beine und die Füße sind weiß befiedert. Im Vergleich mit der Rauchschwalbe ist der Schwanz weniger stark gegabelt. Der Ruf der Mehlschwalbe ist ein- bis dreisilbig „schrrip“, „brrit“, „brüt“ oder „prri-pit“. Die Nahrung besteht aus Luftinsekten.

Die Mehlschwalbe lebt als Kulturfolger in menschlichen Siedlungsbereichen. Als Koloniebrüter bevorzugt sie frei stehende, große und mehrstöckige Einzelgebäude in Dörfern und Städten. Die Lehmnester werden an den Außenwänden der Gebäude an der Dachunterkante, in Giebel-, Balkon- und Fensternischen oder unter Mauervorsprüngen angebracht. Industriegebäude und technische Anlagen (z.B. Brücken, Talsperren) sind ebenfalls geeignete Brutstandorte. Bestehende Kolonien werden oft über viele Jahre besiedelt, wobei Altnester bevorzugt angenommen werden. Große Kolonien bestehen in Nordrhein-Westfalen aus 50 bis 200 Nestern. Als Nahrungsflächen werden insektenreiche Gewässer und offene Agrarlandschaften in der Nähe der Brutplätze aufgesucht. Für den Nestbau werden Lehmpfützen und Schlammstellen benötigt. Nach Ankunft aus den Überwinterungsgebieten beginnt ab Anfang Mai die Brutzeit. Zweitbruten sind üblich, so dass bis Mitte September die letzten Jungen flügge werden.

In Nordrhein-Westfalen kommt die Mehlschwalbe in allen Naturräumen nahezu flächendeckend vor. Der Gesamtbestand wird auf etwa 100.000 Brutpaare geschätzt, die sich auf 5.000 bis 10.000 Kolonien verteilen (2015).