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Flussseeschwalbe  (Sterna hirundo L.)

EU-Code: A193

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 1N
Rote Liste 2010 NRW: 3S
Rote Liste D: V
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Flussseeschwalbe (Sterna hirundo)
© Foto: Peter Schütz, Essen

Die etwa 35 cm große Flussseeschwalbe fällt im Sommer durch den roten Schnabel mit einer schwarz abgesetzten Spitze auf (Unterscheidungsmerkmal zu anderen Seeschwalbenarten). Im Brutkleid sind die Tiere auf der Oberseite grau und auf der Bauchseite durchgehend weiß gefärbt, und tragen eine schwarze Kopfkappe. Der typische Ruf ist ein lang kreischendes, nach hinten abfallendes „kirri-kirri“. Die Nahrung besteht aus Fischen, Wasserinsektenlarven und über dem Wasser fliegende Insekten.

Die Flussseeschwalbe ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher im Winter bis nach West- und Südafrika zieht. In Nordrhein-Westfalen kommt sie als sehr seltener Brutvogel sowie als Durchzügler vor. Natürliche Bruthabitate der Flussseeschwalbe sind sandig-kiesige Flächen mit schütterer Vegetation an größeren Flüssen. Das Bodennest wird auf Inseln sowie auf Sand- und Kiesbänken angelegt. Alternativ werden spezielle Brutflöße genutzt. Flussseeschwalben brüten in Kolonien, wobei sich die einzelnen Tiere territorial verhalten. Die Eiablage erfolgt meist im Mai, bis Ende Juli sind alle Jungen flügge

In Nordrhein-Westfalen kommt die Flussseeschwalbe lokal im Rheinland sowie in der Weseraue im Westfälischen Tiefland vor. Nahezu alle Bruten finden auf Flößen und Inseln in Abgrabungsgewässern statt. Die wichtigsten Brutplätze liegen in den Vogelschutzgebieten „Unterer Niederrhein“ und „Weseraue“. Der Gesamtbestand beträgt etwa 150 Brutpaare, die sich auf 10 bis 15 Kolonien verteilen (2015).