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Trauerseeschwalbe  (Chlidonias niger (L.))

EU-Code: A197

VS-Anh. I

Rote Liste 1999 NRW: 1
Rote Liste 2010 NRW: 1S
Rote Liste D: 1
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: BK; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)
© Foto: Peter Woike, Haan

Die Trauerseeschwalbe ist zwischen 22 – 28 cm groß. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf. Im Brutkleid sind die Tiere durchgehend schwärzlich-grau gefärbt. Auffallend sind dann die weißen Unterschwanzdecken. Im Schlichtkleid ist die Unterseite nahezu komplett weiß. Die hell kreischenden Rufe („kitt“ oder „krihk“) weisen die Trauerseeschwalbe als eine typische Seeschwalbe aus. Die Tiere ernähren sich vor allem von größeren Wasserinsekten und deren Larven sowie von Fischen.

Die Trauerseeschwalbe ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher im Winter bis nach West- und Südafrika zieht. In Nordrhein-Westfalen kommt sie als seltener Brutvogel sowie als Durchzügler vor. Die Trauerseeschwalbe besiedelt als Brutgebiete ausgedehnte Niederungslandschaften mit vegetationsreichen Gewässern, ausgeprägter Schwimmblatt- und Ufervegetation und reichhaltiger Libellenfauna. Idealerweise liegen diese Bruthabitate in nassen Sumpf- oder Feuchtwiesen. Die Trauerseeschwalbe bildet größere Brutkolonien. Die Nistplätze liegen meist auf Bulten über offenem Wasser oder auf Wasserpflanzen bzw. zusammen getriebenen Schilfhalmen oder abgeknickten Schilf- und Rohrkolbenhorsten. Alternativ werden spezielle Brutflöße angenommen. Ab Mitte Mai erfolgt die Eiablage, bis Ende Juni/Anfang Juli sind die Jungen flügge und verlassen gemeinsam mit den Eltern die Kolonie.

Die Trauerseeschwalbe kommt als Brutvogel in Nordrhein-Westfalen nur am Unteren Niederrhein im Kreis Kleve vor. Der Gesamtbestand wird auf 30 bis 50 Brutpaare geschätzt, die sich auf bis zu fünf Kolonien verteilen (2015).