Grauspecht (Picus canus Gm.,1788)
EU-Code: A234
VS-Anh. I
Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: 2S
Rote Liste D: V
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
Der Grauspecht ist mit einer Körperlänge von 27 bis 32 cm etwas kleiner als der ähnliche Grünspecht. Von diesem unterscheidet er sich durch das einheitliche graue Kopfmuster und den schmalen schwarzen Wangenstreif. Die Männchen haben einen kleinen roten Stirnfleck, der den Weibchen fehlt. Jungvögel sind etwas matter bzw. bräunlicher gefärbt als die Altvögel. Der Gesang besteht aus 5 bis 20 Elementen, einer wehmütig klingenden, abfallenden „kü-kü-kü....“. Rufreihe, ohne den lachenden Ton des Grünspechtes. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Puppen und Alttieren von Ameisen. Daneben werden auch andere Insekten, teilweise auch Beeren und Sämereien genommen.
In Nordrhein-Westfalen tritt der Grauspecht ganzjährig als Stand- und Strichvogel auf. Wanderungen von bis zu 21 km sind nachgewiesen. Der typische Lebensraum des Grauspechtes ist gekennzeichnet durch alte, strukturreiche Laub- und Mischwälder (v.a. alte Buchenwälder). Anders als der Grünspecht dringt der Grauspecht in ausgedehnte Waldbereiche vor. Als Nahrungsflächen benötigt er strukturreiche Waldränder und einen hohen Anteil an offenen Flächen wie Lichtungen und Freiflächen. Brutreviere haben eine Größe von etwa 200 ha. Die Nisthöhle wird ab April (seltener ab Ende Februar) in alten, geschädigten Laubbäumen, vor allem in Buchen angelegt. Die Eiablage erfolgt ab Ende April/Anfang Mai, bis Juli werden alle Jungen flügge.
Der Grauspecht erreicht in Nordrhein-Westfalen seine nördliche Verbreitungsgrenze. Er ist auf die Mittelgebirgsregionen beschränkt, wo er flächenweit aber spärlich vorkommt. Bedeutende Brutvorkommen liegen im Bereich des Rothaargebirges. Der Gesamtbestand wird auf unter 1.000 Brutpaare geschätzt (2015).