Schwarzspecht (Dryocopus martius (L.))
EU-Code: A236
VS-Anh. I
Rote Liste 1999 NRW: 3
Rote Liste 2010 NRW: *S
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Schwarzspecht (Dryocopus martius)
© Foto: Martin Woike, Haan
Der Schwarzspecht ist mit einer Körpergröße von etwa 46 cm die größte europäische Spechtart. Die Tiere sind unverwechselbar, ganz schwarz gefärbt. Die Männchen haben einen roten Scheitel, der von der Stirn bis in den Nacken reicht. Die Weibchen tragen nur einen roten Hinterscheitelfleck. Die Flugbahn des Schwarzspechtes verläuft im Gegensatz zu vielen anderen Spechten nicht wellenförmig, sondern meist gerade und etwas schwerfällig. Dabei ist oft der laute Flugruf „kürr-kürr-kürr....“ zu hören. Markant ist auch der Standortruf „kliööh“ sowie die langen Rufreihen des Gesanges, die allerdings nur in der Fortpflanzungszeit zu hören sind. Der Schwarzspecht trommelt in sehr kräftigen, weit hörbaren Wirbeln. Die Nahrung besteht vor allem aus Ameisen (Larven, Puppen und Alttiere) aber auch aus holzbewohnenden Wirbellosen.
In Nordrhein-Westfalen tritt der Schwarzspecht ganzjährig als Standvogel auf und ist ausgesprochen ortstreu. Als Lebensraum bevorzugt der Schwarzspecht ausgedehnte Waldgebiete (v.a. alte Buchenwälder mit Fichten- bzw. Kiefernbeständen), er kommt aber auch in Feldgehölzen vor. Ein hoher Totholzanteil und vermodernde Baumstümpfe sind wichtig, da die Nahrung vor allem aus Ameisen und holzbewohnenden Wirbellosen besteht. Die Brutreviere haben eine Größe zwischen 250 bis 400 ha Waldfläche. Als Brut- und Schlafbäume werden glattrindige, astfreie Stämme mit freiem Anflug und im Höhlenbereich mindestens 35 cm Durchmesser genutzt (v.a. alte Buchen und Kiefern). Schwarzspechthöhlen haben im Wald eine hohe Bedeutung für Folgenutzer wie zum Beispiel Hohltaube, Raufußkauz und Fledermäuse. Reviergründung und Balz finden ab Januar statt. Ab Ende März bis Mitte April erfolgt die Eiablage, bis Juni sind alle Jungen flügge.
Der Schwarzspecht ist in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen weit verbreitet. Bedeutende Brutvorkommen liegen unter anderem in den Bereichen Senne, Egge, Teutoburger Wald, Rothaarkamm, Medebacher Bucht und Schwalm-Nette-Platte. Der Gesamtbestand wird auf 2.500 bis 5.000 Brutpaare geschätzt (2015).