Zwerggans (Anser erythropus (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A042
VS-Anh. I
Rote Liste D: k.A.
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
- Zwerggans (Anser erythropus)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Größe von maximal 55 cm ist die Zwerggans die kleinste in Nordrhein-Westfalen überwinternde Gänseart. Die Tiere ähneln einer „kleinen Blässgans“, wirken insgesamt aber wesentlich dunkler. Charakteristisch sind der deutlich kürzere rötliche Schnabel, der größere weiße Stirnfleck sowie ein leuchtend gelber Augenring. Die Flugrufe sind meist zwei- bis dreisilbig „kju-ju“, und klingen tiefer als bei der Blässgans. Die Nahrung der störungsempfindlichen Tiere besteht aus rein pflanzlichen Komponenten, wie z.B. Kraut-Weide und Gräsern.
Die Zwerggans tritt in Nordrhein-Westfalen als vereinzelter Wintergast meist zusammen mit Saat- und Blässgänsen auf. Die Brutgebiete der Zwerggans liegen in den Waldtundren Nordeuropas und Russlands. Die Vögel erscheinen in der Zeit von November bis März. Als Überwinterungsgebiete bevorzugt die Zwerggans ausgedehnte, ruhige Grünland- und Ackerflächen in den Niederungen großer Flussläufe. Stehende Gewässer und ungestörte Uferabschnitte der Flüsse werden als Schlaf- und Trinkplätze aufgesucht.
Das vermutlich bedeutendste Rast- und Wintervorkommen in Deutschland liegt im Bereich des Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“. Der Mittwinterbestand wird auf unter 10 Individuen geschätzt (2015).