Mittelmeermöwe (Larus michahellis )
Rote Liste 2010 NRW: R
Status in NRW: BK;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U↑
Status in NRW: BK;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
Die Mittelmeermöwe ist zwischen 58 – 68 cm groß. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf, Männchen sind jedoch größer und kräftiger gebaut. Im Brutkleid überwiegt eine Weißfärbung (Kopf, Hals, Unterseite, Schwanz). Die Oberseite hingegen ist hellgrau gefärbt. Markant ist der ausgedehnte, rote Gonysfleck auf dem ansonsten gelben Schnabel, der teils bis auf den Oberschnabel reicht. Im Winterkleid tritt eine feine, braune Streifung auf Scheitel und Ohrdecken auf. Die juvenilen Vögel sind insgesamt graubraun mit einem weißlichen Kopf und einer dunklen Augenregion. Die Oberseite wirkt aufgrund heller Säume und dunkler Federzentren geschuppt. Im Jugendkleid sind der Schnabel schwarz und die Füße fleischfarben. Die Mittelmeermöwe ruft langsamer und tiefer als die Steppenmöwe. Die Nahrung ist sehr vielseitig und besteht z.B. aus Fisch, Invertebraten, Säugetieren und Abfall, wobei Mülldeponien von besonderer Bedeutung sind.
Seit wenigen Jahren hat die Mittelmeermöwe ihr Brutareal vom Mittelmeerraum nach Norden ausgedehnt, so dass sie heute auch in Nordrhein-Westfalen ganzjährig vorkommt. Die nordrhein-westfälischen Brutvorkommen liegen auf Inseln in Abgrabungsgewässern sowie auf Schotterbänken am Rhein. Die wenigen regelmäßig genutzten Brutplätze befinden sich entlang des Rheins zwischen Bonn und Wesel. Der Gesamtbestand beträgt 10 bis 30 Brutpaare, die sich auf 5 bis 10 Kolonien verteilen (2015).