Laubfrosch (Hyla arborea (Linnaeus, 1758))
(Syn.: Rana arborea, Hyla viridis)
EU-Code: 1203
FFH-Anh. IV
Rote Liste NRW 2010: 2S
Rote Liste NRW 1999: 2N
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
- Laubfrosch (Hyla arborea)
© Foto: Peter Schütz, Essen
- Laubfrosch (Hyla arborea)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen
Der Laubfrosch ist ein kleiner Baumfrosch, der eine Körperlänge von 3 bis 4 (max. 4,5) cm erreicht. Die Oberseite der Tiere ist meist einheitlich hellgrün gefärbt. Bisweilen treten auch braune, graue, gelbliche oder gefleckte Exemplare auf. Die weißlich-graue Bauchseite ist auf der Oberfläche granuliert. Charakteristisch sind die Haftscheiben an den Finger- und Zehenspitzen, die es dem Laubfrosch ermöglichen, auf glatten Oberflächen zu klettern. Der Paarungsruf des Laubfroschs ist ein sehr lautes, rhythmisches „äpp…äpp…äpp“, der weithin zu hören ist.
Der Laubfrosch ist eine Charakterart der „bäuerlichen Kulturlandschaft“ mit kleingewässerreichen Wiesen und Weiden in einer mit Gebüschen und Hecken reich strukturierten Landschaft. Ursprüngliche Lebensräume waren wärmebegünstigte Flussauen. Als Laichgewässer werden Weiher, Teiche, Tümpel, temporäre Kleingewässer, Altwässer, seltener auch größere Seen besiedelt. Bevorzugt werden vegetationsreiche Gewässer, die voll sonnenexponiert und fischfrei sind. Außerhalb der Fortpflanzungszeit halten sich die wanderfreudigen Laubfrösche in höherer Vegetation auf (z.B. Brombeerhecken, Röhrichte, Weidegebüsche, Kronendach der Bäume). Die Überwinterung erfolgt an Land, wo sich die Tiere in Waldbereichen, Feldgehölzen oder Säumen in Wurzelhöhlen oder Erdlöchern verstecken. Bereits im zeitigen Frühjahr suchen die ersten Laubfrösche ab Ende Februar ihre Rufgewässer auf, die bei entsprechender Eignung auch die späteren Laichgewässer sind. Erst bei höheren Temperaturen beginnt ab Ende April die Fortpflanzungsphase, mit einer Hauptlaichzeit im Mai und Juni. Je nach Wassertemperatur verlassen die Jungtiere zwischen Juli und August das Gewässer. Die Alttiere suchen ab Ende September/Oktober ihre Winterquartiere auf. Die Besiedlung neuer Gewässer erfolgt vor allem über die Jungtiere. Aber auch die Alttiere sind sehr mobil und weisen einen durchschnittlichen Aktionsradius von 500 m um die Laichgewässer auf. Ausnahmsweise können Wanderstrecken von 4 (max. 12) km zurückgelegt werden.
Der Laubfrosch gilt in Nordrhein-Westfalen als „stark gefährdet“ und ist von Naturschutzmaßnahmen abhängig. Ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt liegt im Tiefland im Bereich des Münsterlandes. Der Gesamtbestand wird auf über 500 Vorkommen geschätzt (2015).