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Verbreitungskarten

Wechselkröte  (Bufo viridis Laur.,1768)

(Syn.: Grüne Kröte)

(Syn.: Bufo schreberianus, B. viridi-radiatus, Rana variabilis)

EU-Code: 1201

FFH-Anh. IV

Rote Liste NRW 2010: 2
Rote Liste NRW 1999: 2
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Wechselkröte (Bufo viridis)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen
Wechselkröte (Bufo viridis)
© Foto: Ernst-Friedrich Kiel, Recklinghausen

Die Wechselkröte gehört zur Familie der „echten“ Kröten und erreicht eine Körperlänge von bis zu 9 bis 10 cm. Die warzige Oberseite der Tiere ist mit einem grünen Fleckenmuster auf weißem bis grauem Grund gezeichnet. Bei den Weibchen sind größere Warzen an den Körperseiten häufig orange-rot gefärbt. Die hellgrau bis weiße Bauchseite ist weitgehend ungefleckt. Der Paarungsruf der Wechselkröte ist ein lang gezogenes, melodisch trillerndes „ürrrr…ürrrr…ürrrr“

Als ursprüngliche „Steppenart“ ist die Wechselkröte aufgrund ihrer Biologie vergleichsweise unempfindlich gegenüber Trockenheit, Wärme oder Kälte. In Nordrhein-Westfalen tritt sie als Pionier auf großen Abgrabungsflächen in der Kölner Bucht auf (v.a. Braunkohletagebaue, aber auch Locker- und Festgesteinabgrabungen). Seltener kommt die Art in Heide- und Bördelandschaften sowie auf Truppenübungsplätzen vor. Als Laichgewässer werden größere Tümpel und kleinere Abgrabungsgewässer mit sonnenexponierten Flachwasserzonen besiedelt. Dabei werden sowohl temporäre als auch dauerhafte Gewässer genutzt, die meist vegetationsarm und fischfrei sind. Als Sommerlebensraum dienen offene, sonnenexponierte, trockenwarme Habitate mit grabfähigen Böden wie zum Beispiel Ruderal- und Brachflächen in frühen Sukzessionsstadien. Im Winter verstecken sich die Tiere in selbst gegrabenen Erdhöhlen oder Kleinsäugerbauten an Böschungen, Steinhaufen sowie in Blockschutt- und Bergehalden. Die gesamte Fortpflanzungsphase der dämmerungs- und nachtaktiven Wechselkröte reicht von Ende April bis Mitte Juni. In dieser Zeit legen die Weibchen zwei bis drei Mal Eier ab. Je nach Entwicklungsdauer verlassen die Jungkröten zwischen Ende Mai und Oktober das Gewässer. Ausgewachsene Tiere suchen von September bis Oktober ihre Winterlebensräume auf. Die Fernausbreitung erfolgt vor allem über die Jungtiere. Die mobilen Alttiere legen bei ihren Wanderungen meist eine Strecke von unter 1.000 m (max. > 10 km) zurück.

In Nordrhein-Westfalen beschränkt sich das Vorkommen der Wechselkröte auf den linksrheinischen Teil der Kölner Bucht, wo die Art als „stark gefährdet“ gilt. Insgesamt sind über 60 Vorkommen bekannt (2015).