Großer Eichenbock (Cerambyx cerdo Linnaeus, 1758)
(Syn.: Heldbock)
EU-Code: 1088
Gefährdung
- Verlust oder Entwertung von alten, lichten Laubwaldbeständen (v.a. Eichenwälder) mit hohen Alt- und Totholzanteilen (v.a. Umbau in strukturarme Bestände (z.B. Nadelwälder), großflächige Kahlhiebe (>0,3 ha), Entfernen von starkem Alt- und Totholz).
- Verlust von (potenziellen) Brutbäumen mit Mulmhöhlen durch Entnahme von physiologisch geschwächten oder anderweitig geschädigten Altbäumen sowie toten Bäumen.
- Durchführung von Baumfällungen, Baumschnitt, baumchirurgischen Maßnahmen (z.B. Parks, Alleen, Einzelbäume).
- Verschlechterung der besiedelten Lebensräume durch Biozide in Laubmischwäldern und Parkanlagen.
Schutzziele und Pflegemaßnahmen
- Schutz aller Vorkommen in Nordrhein-Westfalen.
- Erhaltung und Entwicklung von ausgedehnten, lebensraumtypischen Laub- und Mischwäldern (v.a. Eichenwälder) in lichten bzw. parkähnlichen Hartholzauen, ehemaligen Hudewäldern mit hohen Alt- und Totholzanteilen (bis zu 10 Bäume/ha).
- Erhöhung des Zieldurchmessers bzw. des Erntealters der Bäume (>200 Jahre für Eichenwälder); ggf. Erhöhung des Eichenwaldanteils in Nadel- und Mischwäldern.
- Erhaltung und Förderung von alten Baumgruppen, Baumreihen und Solitärbäumen in der Feldflur sowie in Parkanlagen (v.a. Eiche).
- Erhaltung von anbrüchigen, alten Eichen sowie Förderung eines dauerhaften Angebotes geeigneter Brutbäume (v.a. sonnenexponierte, dickstämmige Bäume an Bestandsrändern) .
- Ggf. Freistellen eingewachsener Brutbäume.
- Ggf. gezielte Nachpflanzung von Stiel- und Traubeneichen in der Nähe zu bestehenden Brutbäumen.
- Verzicht auf Baumfällungen und Baumchirurgie in Vorkommensgebieten; ggf. fachkundige baumchirurgische Stützung der besiedelten Bäume und Baumruinen .
- Reduzierung der Schadstoffeinträge im Bereich der Vorkommen (keine Biozide)