Eremit, Juchtenkäfer  (Osmoderma eremita (Scopoli, 1763))

EU-Code: 1084

Gefährdung

  • Verlust oder Entwertung von alten, lichten Laubwaldbeständen (v. a. Eichen- und Buchenwälder) mit hohen Alt- und Totholzanteilen (v. a. Umbau in strukturarme Bestände (z. B. Nadelwälder), großflächige Kahlhiebe (>0,3 ha), Entfernen von starkem Alt- und Totholz).
  • Verlust von (potenziellen) Brutbäumen mit Mulmhöhlen durch Entnahme von Höhlenbäumen sowie alten, kranken oder toten Bäumen.
  • Durchführung von Baumfällungen, Baumschnitt, baumchirurgischen Maßnahmen (z. B. Parks, Alleen, Einzelbäume).
  • Verschlechterung der besiedelten Lebensräume durch Pflanzenschutzmittel in Laubmischwäldern und Parkanlagen.

Schutzziele und Pflegemaßnahmen

  • Schutz aller Vorkommen in Nordrhein-Westfalen.
  • Erhaltung und Entwicklung von ausgedehnten, lebensraumtypischen Laub- und Mischwäldern (v. a. Eichen- und Buchenwälder) mit hohen Alt- und Totholzanteilen (bis zu 10 Bäume/ha).
  • Erhöhung des Zieldurchmessers bzw. des Erntealters der Bäume (>160 Jahre für Buchen-, >200 Jahre für Eichenwälder); ggf. Erhöhung des Laubholzanteils in Nadel- und Mischwäldern.
  • Erhaltung und Förderung von alten Baumgruppen, Baumreihen und Solitärbäumen in der Feldflur sowie in Parkanlagen (v. a. Eichen, Buchen).
  • Erhaltung von Höhlenbäumen sowie Förderung eines dauerhaften Angebotes geeigneter Brutbäume (v. a. sonnenexponierte Bäume mit großen Mulmhöhlen an Bestandsrändern).
  • Verzicht auf Baumfällungen und Baumchirurgie in Vorkommensgebieten.
  • Reduzierung der Schadstoffeinträge im Bereich der Vorkommen (keine Pflanzenschutzmittel).