Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis (Charp.,1825))
(Syn.: Große Moorjungfer)
EU-Code: 1042
FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV
Rote Liste NRW 2010: 1
Rote Liste NRW 1999: 1
Rote Liste D: 2
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Erhaltungszustand in NRW (KON): unbek.
- Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis)
© Foto: Wolfgang Postler, Kamen
Mit einer Körperlänge von 35 bis 45 mm ist die Große Moosjungfer die kräftigste aller einheimischen Moosjungfern-Arten. Die ausgefärbten Männchen tragen auf dem siebten Hinterleibs-Segment einen charakteristischen, zitronengelb leuchtenden Fleck, der sich vom sonst dunklen Körper deutlich abhebt. Bei den Weibchen ist der Hinterleib mit mehreren großen, dottergelben Flecken gezeichnet, die im Vergleich zu den anderen Moosjungfer-Arten eher quadratisch und nicht länglich erscheinen.
Die Große Moosjungfer kommt in Moor-Randbereichen, Übergangsmooren und Waldmooren vor. Als Fortpflanzungsgewässer werden mäßig saure, nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Gewässer mit Laichkraut- und Seerosenbeständen sowie extensiv genutzte Torfstiche genutzt. Optimal sind mittlere Sukzessionsstadien. Pioniergewässer oder dicht bewachsene beziehungsweise bereits verlandete Gewässer werden gemieden. Die Hauptflugzeit reicht von Mitte Mai bis Ende Juli. Zur Eiablage werden Gewässerbereiche mit dunklem Untergrund und geringer Tiefe bevorzugt, die sich bei Besonnung schnell erwärmen. Während der zwei- bis dreijährigen Larvalentwicklung halten sich die Larven in der Röhrichtzone auf. Von Ende April bis Anfang Juni verlassen die Larven das Gewässer, um sich an Seggen- oder Binsenhalmen zur flugfähigen Libelle zu häuten.
In Nordrhein-Westfalen gilt die Große Moosjungfer als „vom Aussterben bedroht“. Insgesamt sind nur 5 bis 8 bodenständige Vorkommen sowie zahlreiche Einzelnachweise bekannt (2015).