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Große Moosjungfer  (Leucorrhinia pectoralis (Charp.,1825))

(Syn.: Große Moorjungfer)

EU-Code: 1042

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Allgemein
  • Mitte Mai – Ende Juli
Hauptflugzeit
  • Ende Mai – Anfang Juni (Mitte Juli)
Flugperiode
  • 34-60 Tage
Reproduktion
Anzahl Eier
  • k.A.
Eiablageplatz
  • Ablage im Flug durch kleine Schläge auf die Wasseroberfläche zwischen Equisetum- oder Carex-Halmen Gewässerabschnitte mit geringer Tiefe und dunklem Untergrund, die sich schnell erwärmen
Mobilität
mobil
  • Männchen sehr standorttreu
  • z.T. große Distanzen vom nächsten bekannten Vorkommen, 1-27 km, max. 100 km
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • später Vormittag bis später Nachmittag
Kopulation
  • u.U. bis in die Dämmerung
Bewegungsaktivität
  • wird bei Verschwinden der Sonne abrupt beendet
Lebensdauer
  • k.A.
Aufenthaltsort
  • Reife-, und Jagdhabitat: an Wald- und Heckenrändern
  • auch in Baumkronen in der Nähe der Schlüpfgewässer, auch weit außerhalb der Moore
  • Ruhe- und Schlafplätze: senkrechte Strukturen am oder im Wasser z.B. an Seggen, Moorbirken, Weiden
Ernährung
  • räuberisch

Eientwicklung

Entwicklungsdauer
  • 6 Wochen

Larvalentwicklung

Stadien
  • 11 (?)
Entwicklungsdauer
  • 2 Jahre, selten 3 Jahre
Aufenthaltsort
  • in der Röhrichtzone bis 50 cm tief
Ernährung
  • räuberisch
Phänologie
Schlupfzeit
  • Imago: (Ende April ) Anfang Mai – Mitte Juni
Schlupfperiode
  • 43±16 Tage
Ort der Imaginalhäutung
  • in Seggen-/Binsenhalmen etc.
  • 2-20 cm über der Wasseroberfläche

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • als Larve am Gewässergrund, in Diapause

Populationsbiologie

Populationsdichte
  • 0,5-10 Exuvien/m² Gewässerfläche
  • tritt selten als „Massenart" auf
  • häufige Einzelbeobachtungen
  • Strategie der „Wanderstreuung"
Geschlechterverhältnis
  • 1,2:1 (Weibchen:Männchen)
Mortalität
  • Ei-Im: k.A.

Biogeografie

Lebensraum

Primärstandorte
  • Moor-Randbereiche, Übergangsmoore, Zwischenmoortümpel, Waldmoore, keine typische Hochmoorart
  • mäßig saure Weiher, nährstoffreiche Tümpel mit Potamogeton natans, Lagg-Gewässer
  • besonnte Stellen werden bevorzugt
Sekundärstandorte
  • extensiv genutzte Torfstiche
Fortpflanzungsgewässer
Gewässerbreite
  • Wasserfläche mind. 5 m2, max. 4 ha
Gewässertiefe
  • bis 1,5 m (max. 3 m)
Fließgeschwindigkeit
  • keine Fließbewegung
Gewässergüte
  • Güteklasse: k.A.
Sediment
  • extrem oligo- und eutrophe Gewässer werden gemieden
Fischbesatz
  • nur fischfreie Gewässer werden besiedelt
Vegetation
  • Präferenz von Gewässern mit mittleren Sukzessionsstadien
  • Pioniergewässer sowie dicht bewachsene oder verlandete Gewässer werden gemieden
  • v.a. Gewässer mit Laichkraut-Seerosen-Beständen, Igelkolben-Strickseggen- Schachtelhalm-Armleuchteralgen-Beständen
Vegetationsdeckung
  • Gesamtdeckung 5-30% optimal
Chemismus des Gewässers
pH-Wert
  • (4,2) 5,0-7,6
O2-Gehalt
  • k.A.
O2-Sättigung
  • >40 %
Härte
  • 0,0-13,5 °dH
Nitrat-Gehalt
  • k.A.

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • eurosibirisch
  • östliche Grenze im Altaigebirge, westliche Grenze in Nordost-Frankreich, im Norden bis Süd-Skandinavien
(Mittel-)europa
  • Mitteleuropa: fast überall verbreitet, jedoch sehr selten
Deutschland
  • Verbreitungsschwerpunkt: in Norddeutschland

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Monitoring Leucorrhinia pectoralis an drei Heide-/Moorweihern des SW-Münsterlandes
  • i.A. der LÖBF NRW (Schmidt 2003)