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Verbreitungskarten

Feldhamster  (Cricetus cricetus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: 1339

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Ende April – Anfang Juni (1. Paarung)
  • Anfang Juli – Mitte Juli (2. Paarung)
Aktivitätszeit
  • März/April – September/Oktober
Tragzeit
  • 17-30 Tage
  • Ø20 Tage
Geburtszeit
  • Mitte/Ende Mai – Ende Juni (1. Wurf)
  • Ende Juli – Mitte August (2. Wurf)
Säugezeit
  • 25-30 Tage
Winterruhe
  • September/Oktober – März/April
  • Ø6 Monate
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • (2) 3-5 (6)(max. 11)
Anzahl Zyklen
  • jährlich 1-2 (selten 3) Zyklen
Mobilität
Aktionsraum
  • Weibchen: 0,1-0,5 ha (Revier)
  • Weibchen: Ø 0,35 ha (0,05-0,7 ha) (Aktionsraum) (Baden-Württemberg)
  • Weibchen: max. 72 m (Aktionsradius) (Baden-Württemberg)
  • Männchen: 1-2 ha (Revier)
  • Männchen: Ø 1,8 ha (0,9-2,5 ha) (Aktionsraum) (Baden-Württemberg)
  • Männchen : < 195 m (Aktionsradius) (Baden-Württemberg)
Wanderstrecke
  • Weibchen: 77 m/Std. (Baden-Württemberg)
  • Männchen: 107 m/Std. (Baden-Württemberg)
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • polyphasisch, ganztägig aktiv
  • v.a. dämmerungs- und nachtaktiv, Maximum um 20:00 Uhr
Aufenthaltsort
  • Ruhephasen, Winterschlaf, Aufzucht der Jungen erfolgt im unterirdischen Bausystem, zur Nahrungssuche oberirdisch
Ernährung
  • v.a. vegetarisch: grüne Pflanzenteile, Samen (Getreidekörner, Hülsenfrüchte), Speicherorgane (Wurzeln, Knollen)
  • auch tierisch: Schnecken, Regenwürmer, Insekten, Feldmäuse
  • Wintervorräte: Getreide, Wildkrautsamen, Hülsenfrüchte, Stücke von Rüben, Kartoffeln

Jungtiere

Phänologie
Öffnen der Augen
  • nach 14-15 Tagen
Beginn der Selbständigkeit
  • nach 25-30 Tagen
Geschlechtsreife
  • Weibchen : nach 2,5 Monaten
Erste Fortpflanzung
  • Im Jahr nach der Geburt

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterschlaf
  • zuerst alte Männchen, dann jüngere Männchen und Weibchen, dann Jungtiere, die Tiere wachen alle 1-14 Tage auf, und ernähren sich von den Vorräten
  • Körpertemperatur: 2-10 °C (Schlafphase), 36-38 °C (Fressphase)

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Einzelgänger, Männchen und Weibchen kommen nur in Paarungszeit zusammen
  • Männchenreviere überlappen mehrere Weibchenreviere
  • Reproduktionstyp: k-Stratege
  • Reproduktivität abhängig von: Witterung, Populationsdichte
  • Massenvermehrungen unter günstigen Bedingungen möglich
Populationsdichte
  • 0,4 Sommerbaue/ha (Nordrhein-Westfalen)
  • 5 Baue/ha (Mannheim/Heidelberg, Weizenfelder)
  • 1,8 Baue/ha (Mannheim/Heidelberg, Gerstenfelder)
  • 3,6 Tiere/ha (Mannheim/Heidelberg im August)
  • max. 800 Tiere/ha (optimale Gebiete)
Populationsgröße
  • 110 Sommerbaue/Vorkommen (Rommerskirchen, Nordrhein-Westfalen) (2004)
  • 50 Sommerbaue/Vorkommen (Zülpich, Nordrhein-Westfalen) (2004)
Geschlechterverhältnis
  • ca. 1:1 (Weibchen:Männchen)
Mortalität
  • Wintermortalität: 40-85 % (Mannheim/Heidelberg)
  • Mortalitätsfaktoren: Erntearbeiten, Prädation (Fuchs, Steinmarder, Iltis, Rotmilan, Mäusebussrad, Uhu, Haushunde, Hauskatzen), Straßenverkehr

Biogeografie

Lebensraum

Standorte
  • Struktur- und artenreicher Ackerbaugebiete in offenen, ausgedehnten Bördenlandschaften
  • auf Standorten mit tiefgründigen, trockenen Lehm- und Lössböden und tiefem Grundwasserspiegel (> 120 cm)
  • bevorzugt werden Weizenfelder und mehrjährige Feldfutterkulturen
  • Struktur der Baue: selbst gegrabenen, verzweigten Bausystemen mit Nest-, Vorrats und Kotkammer
  • Sommer baue: 40-50 cm tief unter der Erdoberfläche
  • Winterbaue: bis zu 2 m tief (frostfrei)
  • Eingänge sind während Winterschlaf verschlossen

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Eurasisch
  • Mitteleuropa, Westsibirien, Nord-Kasachstan bis Jenisseij, Altai, Nordwest-China
(Mittel-)europa
  • Mittel- und Westeuropa (Belgien, Niederlande, Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen), Ost- und Südosteuropa
Deutschland
  • Verbreitungsschwerpunkte v.a. in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Bayern
Nordrhein-Westfalen
  • nur in der Niederrheinischen Bucht (linksrheinisch) und am Eifelrand
  • ein weitgehend isoliertes und abgegrenztes Areal, das mit den Vorkommen in Niederlande (Limburg) zusammanhängt
  • D35a: +, D35b: ++, D30, D31 & D34: –, D36 & D46: –, D44 & D45: –, D38 & D39: –

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Artenschutzprogramm Feldhamster