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Große Bartfledermaus  (Myotis brandtii (Eversm.,1845))

(Syn.: Bartfledermaus)

EU-Code: 1320

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Herbst, im Winterquartier und im Frühjahr
Geburtszeit
  • Ende Mai/Mitte Juni/Anfang Juli
Säugezeit
  • Juni-August Jungenaufzucht
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: /April/Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • Ende Juli/Mitte/Ende August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • Bekannt: Fledermauskästen
Bezug des Winterquartiers
  • ab Ende Oktober
Winterschlaf
  • Oktober - April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • In der Regel 1 Junges pro Fortpflanzungssaison
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Ca. 100km² pro Wochenstube
Wanderstrecke
  • weitgehend ortstreu, wanderfähig, vermutlich weiteste bekannte Wanderung 800 km
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • Ausflug in der Dämmerung, jagt die ganze Nacht mit Pausen (abhängig vom Fortpflanzungsstatus der Tiere)
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter 23 Jahre (38 J. in Sibirien)
Ernährung
  • Eher flexibel und weniger spezialisiert: Vorwiegend Schmetterlinge, Zweiflügler: Schnaken, Zuckmücken, Fliegen, Spinnen
Jagdverhalten
  • Ausflug in früher Dämmerung, Flug in niedriger bis mittlerer Höhe (3 – 10m) in Vegetationsnähe im freien Luftraum, fliegt schnell, wendig, geschickt mit raschen Wendungen evtl. auch Absammeln der Vegetation
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • 7 – 11 km
Ortstreue
  • Sommerquartiertreu
  • Winterquartiertreue

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • Mit 3 – 4 Wochen, etwa Ende Juli
Geschlechtsreife
  • Geschlechtsreife der W. wahrscheinlich im 2. oder 3. Jahr

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere
Populationsdichte
  • k. A.
Quartiergröße
  • Ø 20-100 (260)Weibchen/ Wochenstube (Quartierverbund-Systeme möglich)
  • vorwiegend einzeln hängend oder in kleinen Gruppen im Winterquartier (Europa, BRD, NRW)
Geschlechterverhältnis
  • k. A.
Mortalität
  • k. A.

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • Schmale Spalten im Dachstuhl von Gebäuden, hinter Dachlatten, unter Dachziegeln Balkenlöcher, Fassadenverkleidungen schmale Fledermauskästen, Baumhöhlen
Zwischenquartiere
  • Gelegentlich Höhlen und Stollen, vor allem während der Schwärmzeit, Balzquartier an Baum
Winterquartiere
  • Höhlen, Stollen und Keller, Brauereikeller, Brunnenschächte, alte Bergwerke
  • Temperatur: 0 – 7,5
  • Luftfeuchte: Hohe Luftfeuchtigkeit, mindestens 80 – 90 %
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • Schmale Spalten im Dachstuhl von Gebäuden, hinter Dachlatten, unter Dachziegeln Balkenlöcher, Fassadenverkleidungen, schmale Fledermauskästen (Flachkästen), Fledermausbretter, Baumhöhlen
Sommerlebensraum
  • Strukturreiche Landschaften mit hohem Wald- und Gewässeranteil
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Vermutlich strukturreiche geschlossene Laubwälder mit Bestandesalter von mehr als 80 Jahren und lückiger bzw. geringer Strauchschicht, Flugstraßen entlang von linienförmigen Landschaftsstrukturen (Hecken, Feldgehölze, Gräben, Gewässer begleitende Gehölze (hier auch Jagdgebiete außerhalb des Waldes), über Stillgewässern, in Viehställen, vermutlich in Abhängigkeit von Jahreszeit und Status der Tiere

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Erst lückenhaft bekannt, in Asien weit verbreitet, Nordeuropa bis 65°N regelmäßig und häufiger als Kleine Bartfledermaus, fehlt in Irland und Schottland, Südgrenze reicht von SO-Frankreich über Schweiz, Norditalien, Ungarn, Bulgarien, im Osten Südrussland bis Westsibirien, Balkan und mediterranes Europa nur durch kleine isolierte Vorkommen in Mittelitalien besiedelt
(Mittel-)europa
  • Ganz Mitteleuropa jedoch lückenhaft, seltener als Kleine Bartfledermaus
Deutschland
  • Noch nicht hinreichend geklärt
Nordrhein-Westfalen
  • D35a-,D35b+, D30, D31 & D34+, D36 & D46+, D44 & D45-, D38 & D39+

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • k. A.