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Verbreitungskarten

Wildkatze  (Felis silvestris Schreb.,1775)

(Syn.: Waldkatze)

EU-Code: 1363

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Januar – März
Aktivitätszeit
  • ganzjährig aktiv
Tragzeit
  • 63-69 Tage
  • Ø 68 Tage
Geburtszeit
  • (März) – April – (Mai), 2. Wurf im Juli/August möglich
Säugezeit
  • 3-4 (6) Monaten
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • (1) 3-4 (max. 6-8)
Anzahl Zyklen
  • meist jährlich 1 Zyklus, (2-3 sind möglich)
Mobilität
Aktionsraum
  • 0,5-1,5 km2 (Kernlebensraum) (Polen)
  • 1,5-3,5 km2 (Streifgebiet) (Polen)
  • 3 km2 (Streifgebiet) (Niedersachsen, Harz)
  • 500-2000 ha (Streifgebiet) (NRW, Nordeifel)
  • Weibchen: 1900 ha (Streifgebiet, Paarungszeit) (Niedersachsen, Solling)
  • Weibchen: 1500 ha (Streifgebiet, Aufzuchtszeit) (Niedersachsen, Solling)
  • Männchen: 5000 ha (Streifgebiet, Winter) (Niedersachsen, Solling)
  • Männchen: 9000 ha (Streifgebiet, Sommer) (Niedersachsen, Solling)
Wanderstrecke
  • Ø 2,8 km/Nacht (Sommer) (Rheinland-Pfalz, Saarland)
  • Ø 11,3 km/Nacht (Winter) (Rheinland-Pfalz, Saarland)
  • max. 100 km Weitwanderungen auf Suche nach Geschlechtspartner oder bei Nahrungsmangel
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • dämmerungs- und nachtaktiv
  • später Nachmittag bis frühe Nachtstunden (18:00–22:00 Uhr) und früher Morgen (2:00 – 6:00 Uhr)
Aufenthaltsort
  • Tagsüber: verweilen Tiere an ungestörten Schlafplätzen
  • Nachts: gehen Tiere auf Nahrungssuche
Ernährung
  • carnivor, Nahrungsgeneralist, Pirsch- und Ansitzjäger
  • > 90% Kleinsäuger, v.a. Mäuse (Arvicola, Microtus, Apodemus, Clethrionomys) u.a.
  • außerdem: Kleinvögel, Amphibien, Reptilien, Fische u.a.
  • Aas nur in Notfällen
Ortstreue
  • k.A.

Jungtiere

Phänologie
Öffnen der Augen
  • nach 10 Tagen
Beginn der Selbständigkeit
  • nach 3-4 (6) Monaten
Geschlechtsreife
  • Weibchen: nach 1 Jahr
  • Männchen: am Ende des 2. Lebensjahres
Erziehung Jagd
  • nach 5-6 Wochen

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Kein Winterschlaf

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Einzelgänger
  • Männchenreviere überlappen mehrere Weibchenreviere
  • auch Weibchenreviere überlappen teilweise
  • Reproduktion abhängig von: Hauptbeutetiere (Kleinsäuger) und guten Witterungsbedingungen
  • negative Auswirkungen von Straßen: bis 10 km (bzgl. Raumnutzung, Reviergefüge)
Populationsdichte
  • ~0,3-0,5 Tiere/100 ha in Kerngebieten (mit Reproduktionsnachweisen) (Eifel)
  • 0,2 Tiere/100 ha in von Wildkatzen besiedelten Räumen (mit regelmäßigen, sicheren Nachweisen) (Eifel)
Populationsgröße
  • Zusammenhängende Großpopulation: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland mit 1000-3000 Tieren
  • Nordeifel (NRW): ca. 250 Tiere (2005)
  • Südeifel (Rheinland-Pfalz): ca. 800 Tiere (2005)
  • Minimum viable population (MVP): >500 adulte Tiere
Geschlechterverhältnis
  • ca. 1:2 (Weibchen:Männchen) (Würfe im Freiland)
Mortalität
  • Mortalitätsfaktoren: v.a. Straßenverkehr, Witterung (lange, schneereiche Winter), Prädation (Haushunde
  • bei Jungkatzen auch: Rotfuchs, Baummarder, Hermelin), Krankheiten, Jagd

Biogeografie

Lebensraum

Nahrungshabitat
  • Waldränder, kleinräumige Offenlandbereiche im Wald, wie Lichtungen, Waldwiesen, durch Windwurf entstandene Freiflächen, strukturreiche, dem Wald vorgelagerte Offenlandflächen
Standorte
  • unzerschnittene, waldreiche Landschaften mit großen, störungsarmen Waldbeständen
  • v.a. alte Laub- und Laubmischwälder mit ausgedehnten Waldrandzonen, Gebüsch- und Heckenstrukturen, ruhigen Dickichten und Wasserstellen
Schlafplätze
  • natürliche Versteckmöglichkeiten: bodennahe Baumhöhlen, aufgeklappte Wurzelteller, trockene Felsspalten und -höhlen, verlassene Fuchs- oder Dachsbaue, dichtes Gestrüpp
  • sekundär auch: Holzstapel, Scheunen, Bunker

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Europa (außer Nordeuropa), Afrika, Südwest-, Mittel- und Südasien
(Mittel-)europa
  • Belgien, Frankreich, Luxemburg, Schweiz, Deutschland, Polen
Deutschland
  • In Mittelgebirgsregionen
  • v.a. Eifel (deutsches Verbreitungszentrum), Hunsrück, Pfälzer Wald, Taunus, Hainich, Reinhardswald, Kyffhäuser, Knüll, Schwarzwälder Hochwald, Bayerischer Wald, Spessart, Steigerwald, Schwarzwald, Solling, Harz, Kaufunger Wald, Thüringer Wald
Nordrhein-Westfalen
  • D35a: –, D35b: ?, D30, D31 & D34: –, D36 & D46: +, D44 & D45: ++, D38 & D39: +

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Artenschutzprojekt Wildkatze der Biologischen Station im Kreis Euskirchen